Botin erklärte, sie sehe keinen Grund, dem Investmentbanker die von ihm geforderten 35 Millionen Euro zu bezahlen. Orcel habe von Santander nie einen richtigen Vertrag bekommen und der Verwaltungsrat habe für das Gehalt nie seine Zustimmung gegeben.

Konkret ging es bei der Anhörung am Freitag vor dem Madrider Gericht darum, ob ein vierseitiges Dokument ein konkreter Vertrag zwischen Santander und Orcel darstellt oder nur ein nicht bindendes Angebot. Santander wollte den früheren UBS-Banker vor zwei Jahren zum Chef ernennen, hatte sich aber nach der Verkündung der Personalie umentschieden und Orcel einen Korb gegeben.

Als Grund nannte Botin damals unterschiedliche Gehaltsvorstellungen. Orcel hatte zunächst eine Kompensation von 112 Millionen Euro für den Gehaltsausfall von den Spaniern gefordert, die Summe aber im Laufe der Zeit reduziert. Es ist ungewöhnlich, dass ein Streit um einen Spitzenjob öffentlich vor Gericht ausgetragen wird. In der Regel werden solche Posten und die Modalitäten des Jobs hinter verschlossenen Türen verhandelt.

(AWP)