Der Leitindex SMI steigt bis Handelsschluss um 2,2 Prozent auf 8743 Punkte. "Eine Eskalation zu einem Handelskrieg mit entsprechenden schwerwiegenden globalen Vergeltungsmassnahmen erscheint uns doch eher unwahrscheinlich", erklären die Analysten der Bank Julius Bär. Allerdings dürfte das Thema Handelsstreit unter US-Präsident Donald Trump ein Thema bleiben.

Nach der jüngsten Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China senden beide Seiten versöhnliche Signale. Verhandlungen seien der bevorzugte Weg für die Regierung in Peking, sagte der chinesische Botschafter in den USA, Cui Tiankai, nach einem Treffen mit dem kommissarischen US-Aussenminister John Sullivan. Der neue Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, deutete an, dass es womöglich gar nicht zu den angekündigten US-Zöllen gegen China kommen werde.

Händlern zufolge bleiben die Anleger wegen der volatilen Märkte allerdings vorsichtig. Alle 20 Standardwerte legen zu. Die stärkste Stütze ist Pharmaschwergewicht Novartis mit einem Kursplus von 2,3 Prozent. Neue klinische Daten zum Herzmedikament Entresto dürften die Akzeptanz der Arznei steigern und Novartis könnte 2018 mit Entresto erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz erzielen, erklärt ZKB-Analyst Michael Nawrath.

Gefragte Bankaktien

Die Genusscheine von Novartis-Rivale Roche legen 2,0 Prozent zu und die Aktien des dritten SMI-Riesen Nestlé 1,9 Prozent. Die Anteile der Banken Credit Suisse und UBS rücken rund 3 Prozent vor. Auch Versicherungstitel ziehen um 0,5 bis 1,5 Prozent an.

An die Spitze des SMI setzen sich mit dem Pharmazulieferer Lonza und dem Elektrotechnikkonzern ABB konjunkturzyklische Werte. Die Kurse steigen um 4,3 und 3,6 Prozent. Beide Unternehmen gehören zu den grössten Verlierern unter den Bluechips in diesem Jahr.

Auch am breiten Markt steigen Titel stark, die zuletzt deutlich nachgegeben haben. So ziehen die Aktien von Meyer Burger über 13 Prozent an. Der Solarindustriezulieferer hat dieses Jahr bislang einen Drittel an Wert verloren.

Santhera nach positiver Studie ein Kauf

Die Santhera-Anteile schiessen 12,2 Prozent hoch. Der Arzneimittelhersteller schloss eine klinische Studie mit dem Medikament Omigapil zur Behandlung von Patienten mit kongenitaler Muskeldystrophie (CMD) erfolgreich ab.

Gewinnmitnahmen drücken die Aktien der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um 11,3 Prozent. Zunächst waren sie noch auf ein Rekordhoch von 9760 Franken hochgeschnellt. Händler rätseln weiter über die Gründe für die Kursexplosion - seit Jahresanfang hat sich der Kurs mehr als verdoppelt.

(Reuters/cash)