Der Leitindex SMI legt 0,1 Prozent auf 9004 Zähler zu. Trotzdem verbucht er die dritte Woche hintereinander einen Verlust. Die Hoffnung auf eine Entspannung der Krisenherde habe sich zerschlagen, sagt ein Händler. Die Anleger blieben verunsichert über den Kursverfall der türkischen Lira und wegen der Entwicklung des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits. "Wir bleiben im Krisenmodus." Zudem wollten manche Marktteilnehmer vor dem Wochenende "etwas Sahne abschöpfen".

Der kleine Verfall bei Optionen auf Indizes und einzelne Aktien an der Terminbörse Eurex beeinflusste den Markt laut Händlern kaum. Auch die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten konnten dem Markt keine neuen Impulse verleihen.

Stützen des Markts waren die schwergewichtigen Aktien des Pharmakonzerns Novartis, die um 0,9 Prozent anziehen. Die Genussscheine des Rivalen Roche legen 0,3 Prozent zu und die Anteile von Nestlé, einem weiteren Schwergewicht, stehen ebenfalls 0,3 Prozent höher.

Aktien zyklischer Werte tendierten uneinheitlich: Die beiden Luxusgüterwerte Swatch und Richemont verlieren 0,4 und 0,5 Prozent. Die Titel der Chemiefirma Clariant und des Personalvermittlers Adecco geben ebenfalls leicht nach. Die Papiere des Elektrokonzerns ABB und des Sanitärtechnikers Geberit legen dagegen um 0,6 und 0,1 Prozent zu.

Finanztitel unter Druck

Stärkere Einbussen verzeichnen die Anteile der Banken und Versicherungen: Credit Suisse und UBS verlieren 1,0 und 0,8 Prozent und die Versicherer Zurich und Bâloise rund ein halbes Prozent.

Swiss Re sind 0,9 Prozent im Minus. Der Rückversicherer ist nach eigenen Angaben einer der Hauptversicherer von Autostrade per L'Italia, der Betreibergesellschaft der bei Genua eingestürzten Autobahnbrücke.

1,9 Prozent im Minus notierten die Titel des Zementkonzerns LafargeHolcim, nachdem HSBC die Empfehlung auf "Reduce" von "Hold" gesenkt hatte.

Nach Zahlen gesuchte Aktien

Am breiten Markt legen die Partizipationsscheine von Schindler 1,2 Prozent zu. Der Lift- und Rolltreppen-Hersteller hat im ersten Halbjahr mehr Umsatz und Gewinn erzielt und seinen Ausblick angehoben. Er erwartet nun für 2018 ein Umsatzwachstum zwischen 5 und 7 Prozent - nach zuletzt 3 bis 5 Prozent. Die Firma bleibe auf einem soliden Wachstumskurs, erklären die Analysten von Baader Helvea.

Die Titel von Cham legen 3,1 Prozent zu. Die Immobiliengesellschaft hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr unter anderem dank des Verkaufs des Geschäftsbereichs Papier und einer Umstellung der Rechnungslegung auf 83,6 Millionen Franken vervielfacht. Die Aktien von Schweiter legen 3,5 Prozent zu. Der Hersteller von Verbundwerkstoffen hat seinen Gewinn gesteigert.

Die Dormakaba-Aktie gibt 2,2 Prozent auf 633 Franken nach. HSBC hat die Empfehlung auf "Hold" von "Buy" und das Kursziel auf 600 Franken gesenkt.

Die Aktien der Technologiefirma Comet fallen um 5,5 Prozent und geben damit den Kursgewinn vom Vortag wieder ab, den die Titel nach Bilanzvorlage erzielt hatten. Händler verweisen dabei auf die Kursverluste an der US-Technologiebörse Nasdaq. In ihrem Fahrwasser geben auch AMS, Inficon und Kudelski nach.

(Reuters)