Zudem beunruhige die politische Krise in Spanien die Märkte weiterhin. Nachdem sich Katalonien am Freitag für unabhängig erklärt hatte, stellte die Zentralregierung in Madrid die Provinz unter Zwangsverwaltung. Grössere Zwischenfälle gab es dort im Anschluss nicht. Das Geschäft verlaufe daher ruhig und die Kurse bewegten sich nicht gross.

Der SMI schliesst mit 9176 Zählern um 0,1 Prozent tiefer. Am Freitag war der Leitindex um 0,2 Prozent gesunken.

Die Anleger richteten den Fokus auf die Aktien von Clariant, die um 2,5 Prozent nachgeben. Grossaktionär White Tale treibt den Chemikalienhersteller weiter vor sich her. Der aktivistische Investor beanspruchte am Montag drei Sitze im Clariant-Verwaltungsrat und forderte eine unabhängige Überprüfung der Firmenstrategie. Clariant-Chef Hariolf Kottmann hatte sich am Freitag nach monatelangem Kräftemessen mit White Tale dem Druck des grössten Aktionärs gebeugt und die geplante 20-Milliarden-Dollar-Fusion mit dem US-Rivalen Huntsman beerdigt. Im Markt werde befürchtet, dass nun der Druck auf das Management zunehme und es zu einem länger dauernden Kampf zwischen Clariant und den Aktionären komme und das Geschäft dadurch negativ beeinflusst werden könnte, sagt ein Händler.

Novartis nach Zukauf gefragt

Bei den Marktschwergewichten stechen die Aktien von Novartis mit einem Plus von 0,7 Prozent heraus. Nestlé gehen 0,2 Prozent höher aus dem Handel. Roche schwächen sich um 0,3 Prozent ab. Novartis verstärkt sein Geschäft mit Krebstherapien für rund 3,9 Milliarden Dollar. Der Pharmariese will das französische Unternehmen Advanced Accelerator Applications (AAA) übernehmen. Novartis offeriert 41 Dollar je AAA-Aktie. Das entspricht einem Aufpreis von 47 Prozent. Die ZKB spricht von einer sinnvollen Akquisition im Onkologiebereich.

Die Aktien von HBM gewinnen 2,4 Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft hält Aktien an Advanced Accelerator Applications.

Die Anteile von Basilea gewinnen 1,8 Prozent. Händler erwähnen spekulative Käufe. Um die Arzneimittelfirma ranken sich immer wieder Übernahmespekulationen.

Die Aktien der Banken schwächen sich mehrheitlich ab. UBS verlieren 1,3 Prozent und Julius Bär sinken um 0,4 Prozent. Credit Suisse notieren 0,2 Prozent tiefer. Auch die Versicherer geben Terrain preis. Zurich verlieren 0,4 Prozent. Swiss Life bröckeln 0,7 Prozent ab. Swiss Re gehen knapp gehalten aus dem Handel. Insidern zufolge zählt der Rückversicherer zu den Interessenten für milliardenschwere Lebensversicherungsbestände von Ergo und Generali.

Lafarge-Holcim nach Kurszielsenkungen im Verkauf

Bei den Aktien zyklischer Firmen fallen Lafarge-Holcim mit einem Minus von 1,5 Prozent auf. Händler erwähnten eine Reihe von Kurszielsenkungen nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts am vergangenen Freitag.

ABB und Geberit neigen ebenfalls zur Schwäche. SGS rücken um 0,5 Prozent vor auf 2423 Franken. Kepler Cheuvreux hob das Kursziel für SGS auf 2790 von 2600 Franken.

Die Aktien des Hotel- und Baukonzerns Orascom setzen den Aufwärtstrend fort und klettern 8,4 Prozent. "Man hört, die Touristen reisen wieder vermehrt nach Nordafrika", sagt ein Händler.

(Reuters)