Zum nachrichtenarmen Wochenstart baut der Leitindex SMI seine frühen Gewinne bis am Mittag noch etwas aus. Die grosse Mehrheit der Titel legt dabei zu, wobei die defensiven Schwergewichte wie oft bei steigender Risikoneigung zurückbleiben. Im Blickfeld der Investoren bleiben die politischen Themen Handelsstreit und Türkei-Krise, derzeit überwiegt aber ein leichter Optimismus.

Einerseits seien die fundamentalen globalen Wirtschaftsdaten immer noch als gut einzustufen und im handelspolitischen Konflikt zwischen den USA und China gebe es gewisse Hoffnungsschimmer, heisst es dazu am Markt. So will im Verlauf der Woche China eine Delegation nach Washington schicken, um den Konflikt zu entschärfen. Im weiteren Wochenverlauf rücken auf internationaler Ebene die Protokolle der letzten Sitzungen der amerikanischen Notenbank und der EZB in den Fokus sowie das jährliche Treffen der Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole. Dort interessiert insbesondere die Rede von Fed-Chef Jerome Powell.

Der SMI zieht bis Mittag 0,5 Prozent auf 9048 Punkte an. Der 30 Aktien umfassende SLI legt 0,6 Prozent auf 1475 Punkte zu und der breite SPI 0,5 Prozent auf 10'779 Punkte. Von den 30 grössten Titeln notieren bis auf vier alle im Plus.

Von diesen paar Verlierern geben Aryzta (-1,0%) am meisten nach. Sonova (-0,1%) werden durch eine Abstufung durch Kepler Cheuvreux auf "Hold" zurückgebunden.

Zykliker profitieren von mehr Risikofreude

Vom Rückenwind für riskantere Anlagen wie Aktien werden einige konjunktursensitive Titel wie Logitech (+1,9%), Kühne+Nagel (+1,5%) oder Schindler (PS +1,3%) gut gestützt. Weitere wie Adecco,  ABBClariant, GeberitDufry oder Richemont (alle +1,2%) folgen nicht weit dahinter.

Gut gesucht sind aber auch einige Finanzwerte wie Julius Bär (+1,3%), CS (+0,9%) oder Swiss Re (+0,4%). Swiss Re werden von einem Bericht hinsichtlich der eingestürzten Brücke in Genua etwas gestützt. Demnach soll schon länger bekannt gewesen sein, dass die Stahlseile der Brücke von Rost befallen waren, was wiederum die Aussicht für die Versicherung auf Regressforderungen stützt.

Der Trend zu mehr Risiko bremst dafür einmal mehr die defensiven Schwergewichte. Roche (+0,1%), Novartis und Nestlé (je +0,2%) stehen nur leicht höher. Roche hat am Morgen über eine Zulassung des Medikaments Alecensa für eine bestimmte Lungenkrebsart in China berichtet. Dies wird in Marktkreisen zwar als grundsätzlich positiv, aber als kaum kursrelevant bewertet.

Straumann nach Kaufempfehlung gesucht

Im breiten Markt sind Straumann 0,5 Prozent höher . Einer Aufstufung auf "Buy" von "Hold" durch die deutsche Commerzbank, bei einem markant erhöhten Kursziel von 900 Franken, steht eine Neueinschätzung durch J.P. Morgan gegenüber. Das amerikanische Institut hat das Kursziel auf 650 von 480 Franken ebenfalls massiv erhöht, liegt damit aber immer noch deutlich unter dem aktuellen Kurs von 780 Franken. Entsprechend empfiehlt die amerikanischen Bank den Titel auch weiterhin mit "Underweight".

Metall Zug ziehen nach Semesterzahlen um 2,8 Prozent an. Die Analysten sprechen von einem soliden organischen Wachstum. Das Geschäft habe sich vor allem Aufgrund der Entwicklung bei der übernommenen Haag-Streit besser entwickelt als erwartet.

Die Aktie des Industrieunternehmens Comet (+4,3%) befinden sich weiter auf Richtungssuche, wobei es diesmal wieder nach oben geht. Am vergangenen Donnerstag zogen die Aktien nach der Publikation der detaillierten Halbjahreszahlen um über 4 Prozent an, worauf am Freitag mit einem Minus von über 5 Prozent die Ernüchterung folgte.

(AWP/cash)