Zudem legte sich die Nervosität am Markt, weil die Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung mit einem Übergangshaushalt verhindert werden konnte. Der SMI steigt um 0,5 Prozent auf 9319 Punkte und verbucht damit ein Wochenplus von 0,5 Prozent.

Die EU und das Vereinigte Königreich konnten sich in wesentlichen Streitfragen einigen. Somit können die Gespräche in die nächste Phase gehen. Dann soll es um einen Freihandelsvertrag der EU mit der Insel gehen. Händler sprachen von einem verspäteten Nikolausgeschenk für die Märkte.

Mit 228'000 wurden mehr neue Stelle in der US-Wirtschaft geschaffen als Ökonomen mit 200'000 erwartet hatten. Damit dürfte die US-Notenbank am Mittwoch zum dritten Mal 2017 den Leitzins um 25 Basispunkte anheben. Sorgen bereite einzig die unerwartet schwache Lohnentwicklung, heisst es.

Das Lohnwachstum sei angesichts der boomenden Wirtschaft schlecht. "Jetzt sollten wir allmählich etwas Momentum sehen", sagt Anlagestratege Luke Bartholomew von Aberdeen Standard Investments. Die Fed dürfte die Zinsen dennoch erhöhen, weil sie die Investoren darauf vorbereitet habe. Die grosse Frage, die sich bis Ende des Jahres stelle, sei, wie das Lohnwachstum angekurbelt werden könne. "Trumps Steuersenkungen werden hier hineinspielen, aber sie werden das Rätsel nicht lösen."

Gefragte Bankaktien

Die Standardwerte notierten mehrheitlich fester. Gefragt waren vor allem Bankaktien. Der europäische Branchenindex gewinnt 2,3 Prozent. Händler begrüssen die Einigung der Bankenaufseher auf die neuen globalen Kapitalvorschriften. Für die Umsetzung bekommt die Branche einige Zeit: Die Einführungsphase beginnt 2022 und endet fünf Jahre später. Die Regeln seien weniger streng als befürchtet, heisst es am Markt. In einem Kommentar begründete die Credit Suisse zudem die Nachfrage nach den Aktien der Banken mit einer Sektorrotation aus Technologie- in Finanzwerte.

Die Aktien der Credit Suisse gewinnen 3,1 Prozent auf 17,24 Franken. Rückenwind kam von der Deutschen Bank, die das Kursziel auf 21 von 19 Franken anhob und den Titel zum Kauf empfahl. UBS steigen 2,4 Prozent auf 17,35 Franken.

Die Assekuranztitel legen mehrheitlich ebenfalls zu, hinken den Banken aber mit einen Plus von weniger als 1 Prozent hinterher. Swiss Re ermässigen sich gar um 0,1 Prozent. Der Rücktritt von Finanzchef David Cole erfolge überraschend, kommentiert ZKB-Analyst Georg Marti. Mit John Dacey sei ein würdiger Nachfolger ernannt worden.

Roche weiter unter Druck

Unter Druck standen erneut die Genussscheine von Roche mit einem Abschlag von 0,7 Prozent. Der Titel litt bereits am Vortag unter Gewinnmitnahmen, nachdem der Pharmariese positive Daten über das Krebs-Medikament Tecentriq veröffentlicht hatte. Manche Analysten trauen dem Medikament gegen Lungenkrebs mehr als sechs Milliarden Dollar Jahresumsatz zu. Dies seien Verkäufe nach dem Motto "Sell on good News", heisst es. Zudem seien die positiven Ergebnisse erwartet worden. Die Anteile von Novartis steigen um 1,3 Prozent.

Die Anteile zyklischer Firmen tendierten ebenfalls höher. Der Titel des Elektrotechnikkonzerns ABB rückt um 1,5 Prozent vor. Die Aktien des Zementriesen Lafarge-Holcim gewinnen 0,8 Prozent und die des Personalvermittlers Adecco 0,4 Prozent. Der Chemietitel Clariant ist 0,8 Prozent fester.

Am breiten Markt steigen Burckhardt um 6,6 Prozent auf 325 Franken auf den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren. Research Partner hat das Kursziel auf 360 von 300 Franken angehoben. Händler sagen, die neuen Mittelfristziele, die sich der Kompressorenhersteller gegeben habe, seien viel zu konservativ und lockten daher Käufer an.

Die Aktien von Sunrise sinken 1,4 Prozent auf 91,10 Franken. Barclays erhöhte das Preisziel für die Telekomaktie auf 85 von 80 Franken und bestätigte die Empfehlung "Equal weight".

(Reuters/cash)