Das Management sieht sich auf Kurs, den geplanten Umbau, die Produktionsverlagerungen und Restrukturierungen nach Plan abzuschliessen. Bis 2018 soll der Konzern seine geplante Form erhalten. "Die Effekte der Massnahmen werden teilweise bereits im zweiten Halbjahr spürbar werden", sagte VR-Präsident und CEO Alexander von Witzleben am Donnerstag.

Der Umsatz stieg um 36% auf 624,4 Mio CHF, organisch, d.h. ohne die Beiträge der Looser- und Koralle-Gruppe, resultierte jedoch ein Rückgang um 1,8%. Der ausgewiesene EBITDA legte um 63% auf 44,6 Mio CHF zu, beim EBIT war es mehr als eine Verdoppelung auf 12,6 Mio.

Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen belief sich auf 5,4 Mio CHF verglichen mit einem Verlust von 3,5 Mio im Vorjahr. Das Ergebnis inklusive aufgegebener Bereiche beträgt 1,9 Mio.

GUTE BAUKONJUNKTUR

Die weiterhin gute Baukonjunktur in Deutschland, aber auch in Polen, der Slowakei und Tschechien hätten das Geschäft unterstützt. Im Heimatmarkt Schweiz sei der Wettbewerbsdruck hingegen unverändert hoch. Nach der Fusion ist neu Deutschland der grösste Markt, gefolgt von der Schweiz, Polen, der Slowakei und Tschechien. 80% aller Umsätze fallen auf diese Länder.

Die Division Gebäudetechnik steigerte den Umsatz um 12% auf 259,1 Mio (org. +2,2%) und den bereinigten EBITDA um 1,6% auf 25,3 Mio. Die zum Teil deutlichen Erhöhungen der Materialkosten belasteten die Margen der Division. Die getroffenen Massnahmen würden sich teilweise erst im zweiten Semester auswirken. Die Verlagerung der Sonderheizkörper-Produktion ins tschechische Stríbro wurde abgeschlossen. Und die Konzentration der Produktionsaktivitäten der Geschäftseinheit Sanitär nach dem Koralle-Kauf soll planmässig bis Ende Jahr abgeschlossen werden.

VERLAGERUNG FENSTERPRODUKTION IM ZWEITEN HALBJAHR

In der Fenster-Division sank der Umsatz um 6,1% auf 142,2 Mio CHF, der Verlust auf Stufe EBITDA verringerte sich jedoch auf 0,4 Mio von 1,5 Mio. Auch hier stiegen die Materialkosten. Mit den laufenden Produktionsverlagerungen und dem Hochfahren der Fertigungsstrassen befinde sich der Bereich weiter in einem tiefgreifenden Umbauprozess. Die Verlagerung der Holz/Aluminium-Fensterproduktion aus Altstätten in der Schweiz nach Ostdeutschland ist für das zweite Halbjahr 2017 vorgesehen. Saisonal bedingt und aufgrund der Auftragseingänge wird mit einem besseren zweiten Halbjahr gerechnet.

Die Looser-Integration führte in der Division Türen zu einer Umsatzsteigerung auf 193,8 Mio von 75,1 Mio. Bereinigt entspricht das jedoch einem Rückgang um 5,9%. Der EBITDA sprang auf 20,1 Mio von 3,1 Mio. Looser habe nicht nur einen Wachstumsschub geliefert, sondern auch eine optimale Ergänzung der Produktpalette, eine geografische Ausweitung sowie neue Marktchancen, heisst es weiter.

Die zum Verkauf gestellte Division Industriedienstleistungen (Condecta) erzielte im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von 29,3 Mio CHF und einen EBITDA von 6,9 Mio. "Das Interesse an Condecta ist hoch", sagte von Witzleben.

ZIELE BESTÄTIGT

Das Management ist aufgrund der Zahlen und der Auftragslage optimistisch. Für das laufende Geschäftsjahr wird inklusive Condecta ein Nettoumsatz in der Grössenordnung von 1,3 Mrd CHF erwartet. Der EBITDA soll weiterhin mehr als 110 Mio CHF betragen. Für 2018 werden beim Umsatz rund 1,4 Mrd bei einem EBITDA von rund 150 Mio CHF als Ziele genannt. Bei einem möglichen Verkauf von Condecta dürfte sich der EBITDA um 15 bis 20 Mio reduzieren. Spätestens ab 2019 soll ein nachhaltig positiver Free Cashflow generiert werden und wieder eine Dividende ausgeschüttet werden.

Die Analysten werten Umsatz und Ergebnis als solide und knapp im Rahmen der Erwartungen. Die Arbonia-Aktien notieren am Donnerstagnachmittag in einem negativen Gesamtmarkt (SPI -0,4%) 3,8% tiefer bei 17,60 CHF.

yr/ys

(AWP)