Bis um 09.40 Uhr sacken Autoneum bei hohem Handelsvolumen um 10,6 Prozent auf 95,50 Franken ab. Seit Jahresbeginn hat der Titel damit über ein Drittel an Wert verloren und noch zu Beginn des Jahres 2018 kosteten die Aktien mehr als das Dreifache. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,03 Prozent tiefer.

Da die bestehenden Probleme in Nordamerika tiefgreifender seien als erwartet, werde sich das operative Konzernergebnis auch im zweiten Semester entgegen der bisherigen Annahme nicht verbessern, liess Autoneum am Dienstag wissen. Für den Turnaround in Nordamerika wird wegen dieser operativen und kommerziellen Probleme nun mehr Zeit benötigt als bisher gedacht. Allerdings wird sich darum nicht mehr Martin Hirzel kümmern, denn für ihn ist die Zeit bei Autoneum abgelaufen. Er hatte als erster CEO von Autoneum das Unternehmen 2011 nach der Abspaltung von Rieter in die Unabhängigkeit geführt.

In Marktkreisen werden nun die Schätzungen für das Gesamtjahr nach unten revidiert. So setzt etwa die Bank Vontobel die Erwartung für den EBIT um 15 Millionen Franken zurück. Auch die Zürcher Kantonalbank wird ihr Rechenmodell für Autoneum überarbeiten. Während letztere die Neuigkeiten insgesamt als negativ wertet, äussert der Analyst von Vontobel sein Bedauern über den abrupten Abgang von Hirzel, welcher weitum gut akzeptiert gewesen sei. Die ZKB verweist mit Blick nach vorne zudem auf den ausbleibenden Rückenwind aus der Automobilbranche.

cf/kw

(AWP)