Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende Mai) kletterte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 14 Prozent auf 388,7 Millionen Euro, die Dividende will Hella im gleichen Masse auf 1,05 Euro je Aktie anheben.

Der Autozulieferer hatte bereits Umsatz- und Ergebnisahlen vorgelegt. Der Umsatz war zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro geklettert, dabei hatte der starke Euro das Wachstum sogar noch um gut zwei Prozentpunkte geschmälert. Hella sei "in einem herausfordernden Branchenumfeld wieder deutlich stärker als der Markt gewachsen", sagte Hella-Chef Rolf Breidenbach.

Vor allem die hohe Nachfrage nach Licht- und Elektronikprodukten sorgte weiter für Auftrieb. Zudem profitierte das Unternehmen von Anläufen neuer Produkte.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs um 9 Prozent auf 581 Millionen Euro, die entsprechende Marge stieg von 8,1 Prozent auf 8,2 Prozent. Allerdings lag das vor allem an deutlichen Verbesserungen im Ersatzteilgeschäft, das Hella derzeit neu aufstellt. In der Autosparte belasteten Ausgaben für neue Produktionsanlagen und für Forschung und Entwicklung, die Marge sank.

Hella gab im vergangenen Geschäftsjahr fast 10 Prozent vom Umsatz für neue Technik aus. Wie bei anderen Zulieferern stehen auch die Lippstädter unter Druck, ihre Elektronik und die Lichttechnik auf Trends wie das autonome Fahren und die Elektromobilität vorzubereiten.

Die Aktie stieg nach Handelsstart in einem schwachen Umfeld um 0,2 Prozent. Von Bloomberg befragte Analysten hatten bei Umsatz und operativem Ergebnis eher mit Werten am unteren Ende der nun ausgegeben Prognosespanne gerechnet.

Branchenexperte Jose Asumendi von der US-Investmentbank JPMorgan schrieb in einer ersten Einschätzung, der Konzern sollte die Marge im Kerngeschäft mit der Autoindustrie wieder steigern können. Der ausgegebene Ausblick einer Umsatzrendite auf Vorjahresniveau sei aus seiner Sicht daher weniger ambitioniert. Der neue Abgas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP, mit dessen Einführung zum 1. September die Autoindustrie derzeit hadert, könne ein Grund für die Zurückhaltung sein und im ersten Geschäftshalbjahr belasten.

Am Vortag hatte Hella mitgeteilt, das Ersatzteilgeschäft weiter umzubauen. So will sich der Konzern stärker am eigenen Kerngeschäft mit Licht und Elektronik ausrichten. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Stuttgarter Zulieferer Mahle im Bereich für Klimaanlagen und Kühlung soll zum Ende des kommenden Jahres komplett an Mahle gehen. In Dänemark und Polen hatte Hella bereits angekündigt, Grosshandelsgesellschaften zu verkaufen, in Norwegen wird ein ähnlicher Schritt noch geprüft./men/nas/jha/

(AWP)