Denn für 2017 hat Basilea am Montag eine Verdoppelung der Verkäufe mit seinen beiden Mitteln Cresemba und Zevtera/Mabelio in Aussicht gestellt. Und für 2016 hat das Unternehmen bereits Produktverkäufe in Höhe von 7,1 Mio CHF ausgewiesen - mehr als die 5 Mio, die das Management noch im August in Aussicht gestellt hatte. Für 2017 rechnet CEO Ronald Scott mit 15 Mio CHF, wie er im Gespräch mit AWP betont.

LÖWENANTEIL DER PRODUKTUMSÄTZE DURCH CRESEMBA

Eine genaue Aufteilung der Umsätze liefert Basilea zwar nicht, "der Löwenanteil der Umsätze 2016 stammt aus Verkäufen mit Cresemba", lässt sich der CEO entlocken.

Lizenzgebühren (Royalties) auf Cresemba-Verkäufe in den USA machten im vergangenen Geschäftsjahr 7,3 Mio CHF aus. Auch hier rechnet Basilea für 2017 mit einer Steigerung um annähernd 100% auf 14 Mio CHF.

Insgesamt weist Basilea für 2016 Einnahmen in Höhe von 66,0 Mio CHF aus, nach knapp 52,8 Mio im Geschäftsjahr 2015. Davon entfielen 57,7 Mio (VJ 51,2 Mio) auf den Umsatz aus Verträgen.

Das Antimykotikum Cresemba zur Behandlung von invasiven Schimmelpilzinfektionen wurde 2016 in den ersten europäischen Märkten eingeführt und zusammen mit Zevtera/Mabelio vermarktet. Bei Zevtera handelt es sich um ein Breitspektrum-Antibiotikum, das zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit ambulant und im Spital erworbener Lungenentzündung eingesetzt wird.

CFO: STEIGENDE UMSÄTZE WERDEN KOSTEN ERHÖHEN

Mit Blick auf die erwarteten Produktumsätze hebt der Basilea-CFO, Donato Spota, gegenüber AWP hervor, dass sich die steigenden Umsätze auf der Kostenseite bemerkbar machen würden. Hier rechnet das Unternehmen mit einer leichten Zunahme beim Betriebsaufwand auf 10 Mio CHF pro Monat. Zum Vergleich: Für 2016 lautete die Guidance 9 bis 10 Mio CHF monatlich.

Der operative Verlust dürfte dagegen von den steigenden Umsätzen und Lizenzeinnahmen positiv beeinflusst werden. Ihn projiziert Spota auf 3 Mio CHF pro Monat. Im abgelaufenen Jahr hatte er 4 bis 5 Mio CHF pro Monat vorhergesagt - wobei das Unternehmen mit den ausgewiesenen 43,9 Mio CHF besser als prognostiziert abgeschnitten hat.

FOKUS AUF PIPELINE - PROJEKTE LAUFEN NACH PLAN

Neben den Produktabsätzen ist es aber vor allem die Pipeline, die für 2017 im Fokus steht. Allen voran die Kooperation mit der US-Behörde Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA). Im Rahmen dieser Zusammenarbeit könnte noch in diesem Jahr zwei Phase-III-Studien für das Breitband-Antibiotikum Zevtera begonnen werden. Derzeit ist die US-Gesundheitsbehörde FDA laut Scott noch dabei, den so genannten Special-Protocol-Assessment-Prozess durchzuführen - quasi eine Überprüfung der bisher eingereichten Unterlagen.

Ist dieser Prozess abgeschlossen, werde Basilea die klinischen Programme initiieren, kündigt der CEO an. Laufe alles nach Plan, werde man Mitte des Jahres damit beginnen können.

Für das zweiten Standbein von Basilea, der Onkologie, dürfte es mit dem Nachrichtenfluss etwas länger dauern. So wurde für den Produktkandidaten BAL101553 die laufende Phase 1/2a um einen weiteren Arm ergänzt. Der Wirkstoff wird nun oral und auch als kontinuierliche intravenöse Infusion getestet. Wichtig sei es, zu erkennen, wie man möglichst viel Wirkstoff in den Tumor bekomme, erklärt der Manager. In der oralen Darreichung rechne er damit, dass die aktuelle Phase bis Jahresende abgeschlossen sein dürfte. Erste Daten wären dann im Laufe des ersten Halbjahres 2018 zu erwarten. Dagegen dürfte die Studie mit der kontinuierlichen Infusion erst im kommenden Jahr abgeschlossen werden.

Mit dem Produkt-Kandidaten BAL3833, der bei Patienten mit soliden Tumoren einschliesslich metastasiertem Melanom eingesetzt wird, sei man aktuell dabei, die Dosierung erst einmal festzusetzen.

An der Börse wurden die News insgesamt goutiert. Zum Handelsschluss resultierte für die Aktie ein Plus von 3,8%, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt (+0,19%) kaum vom Fleck kam.

hr/cf

(AWP)