Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung lag 2017 um 6,2% unter dem Vorjahreswert bei 172,1 Mio CHF, wie die BLKB am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein Jahresgewinn, der mit 133,3 Mio CHF (VJ 133,6 Mio) leicht unter dem Vorjahreswert ausfiel.

SCHWÄCHERES ZINSENGESCHÄFT

Die wichtigste Ertragskomponente, das Zinsengeschäft, (Nettoertrag -4,3% auf 272,7 Mio) wurde weiterhin vom Druck auf die Margen aufgrund der aktuellen Zinssituation belastet. Die BLKB habe aber der Versuchung widerstanden, unter dem Strich Wertberichtigungen aufzulösen, betonte Finanzchef Herbert Kumbartzki an der Bilanzmedienkonferenz des Instituts in Liestal.

Verbessert zeigte sich der Kommissions- und Dienstleistungserfolg (+14% auf 65,3 Mio CHF) dank einer klaren Ertragszunahme im Wertschriftengeschäft. Im Handelsgeschäft blieb der Erfolg laut dem CFO mit 18,2 Mio CHF (+2,4%) auf einem "hohen Niveau".

HÖHE INVESTIONEN

Ein starker Anstieg resultierte beim Geschäftsaufwand (+8,8% auf 176,5 Mio CHF), dies wegen der Investitionen in die Neuausrichtung des Filialnetzes und in die digitale Weiterentwicklung. Die Bank hatte im vergangenen Jahr angekündigt, über vier Jahre einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" in ihre Niederlassungen zu investieren. Im Personalaufwand schlugen zudem einmalige Einlagen zugunsten der Pensionskasse (BLKP) zu Buche.

Das Kosten-Aufwand-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) zeigte sich in der Folge mit 48,1% (VJ 44,0%) deutlich verschlechtert. Der Wert liege damit "am oberen Rand" des Zielkorridors, räumt die BLKB ein.

WEITERES HYPOTHEKARWACHSTUM

Bei den Hypothekarforderungen war die Bank im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 3,5% etwas schneller unterwegs als im Vorjahr und auch etwas schneller als der Gesamtmarkt in der Region, wie CEO John Häfelfinger sagte. Die in Zusammenarbeit mit der Online-Bank Swissquote angebotenen E-Hypotheken stiegen um 7,9% auf 931 Mio CHF. Die Wachstumsdynamik sei allerdings rückläufig, was am immer grösseren Konkurrenzangebot bei den Online-Hypotheken liege, so der CEO.

Der seit einem Jahr amtierende CEO Häfelfinger zeigte sich vom laufenden Umbau des Filialnetzes überzeugt, auch wenn Schliessungen von Filialen auch bereits zu negativen Reaktionen aus der Bevölkerung führten. Auch vor der Firmenkultur macht der Umbau nicht halt - so sei in der BLKB eine "Du"-Kultur eingeführt oder auch "unnötige Hierarchien" mitsamt Titeln wie "Direktor" oder "Prokurist" abgeschafft worden, so der neue CEO.

Die Digitalisierungsstrategie wurde mit einem neuen E-Banking vorangetrieben, das auch das neue "Robo-Advisor"-Angebot "Digifolio" beinhaltet. Das mit dem Fintech-Unternehmen True Wealth entwickelte "Digifolio" habe trotz gutem Wachstum allerdings "noch nicht sehr grosse" Volumen erreicht, räumte der CEO ein.

WACHSTUM BESCHLEUNIGEN

Im laufenden Jahr will die BLKB weiter wachsen und dabei auch das Hypothekargeschäft weiter beschleunigen. Unterstützung auf Ertragsseite erhofft sich die Bank vom Kommissionsgeschäft. Ein möglicher Zinsanstieg - der aber nicht vor Ende 2018 beziehungsweise Anfang 2019 erwartet wird - würde sich günstig auf die Ertragslage der Bank auswirken, so der CFO.

Wegen der anhaltenden Investitionen in das Filialnetz und die Beratung dürfte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CI-Ratio) vorerst aber weiter verschlechtern: Auf Sicht von 12-18 Monaten werde es "in Richtung 52-53%" ansteigen, so CFO Kumbartzki. Innerhalb der kommenden 24 Monate solle die Kennzahl dann wieder unter die Marke von 50% und damit in das Zielband zurückkehren.

Am Aktienmarkt zeigt der BLKB-PS kaum eine Reaktion auf die vorgelegten Zahlen. In einem nachgebenden Markt (SPI -0,9%) notiert das Papier gegen Mittag bei niedrigen Volumen um 0,6% im Minus bei 926 CHF.

tp/rw

(AWP)