Eine Abteilung der Cade hatte im Oktober Bedenken gegen den Milliarden-Deal angemeldet. Sie verwies unter anderem auf eine möglicherweise zu grosse Marktmacht eines fusionierten Konzerns bei Sojasaat und gentechnisch veränderter Baumwolle. Für den Fall eines Scheitern der Übernahme wegen fehlender Kartellfreigaben hatte Bayer Monsanto eine Zahlung in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar zugesichert.

Um die Bedenken der Cade auszuräumen kündigte der Dax-Konzern im Herbst den Verkauf von Teilen des Geschäfts mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln an den Konkurrenten BASF an. Die mit der Kartellbehörde nun vereinbarten strukturellen Massnahmen werden durch den Deal laut einer Mitteilung der Leverkusener erfüllt. Dieser kommt allerdings nur zustande, wenn der geplante Kauf von Monsanto tatsächlich gelingt.

Zudem machte Bayer Verhaltenszusagen. Diese umfassen unter anderem die Verpflichtungen zur Transparenz hinsichtlich der Vertriebspolitik sowie es zu unterlassen, exklusive Vertriebsbeziehungen herzustellen und die Bündelung von Produkten durchzusetzen.

Die EU-Kartellwächter prüfen die Monsanto-Übernahme nach wie vor und wollen bis April eine Entscheidung treffen. Ihre Bedenken drehen sich auch darum, dass Landwirte beim Kauf von Saatgut und Unkrautvernichtern auch künftig die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern haben und erschwingliche Preise erwarten können. Bayer kam den europäischen Wettbewerbswächter mittlerweile entgegen und unterbreitete der Europäischen Kommission umfangreiche Zusagen, wie am Montag bekannt geworden war. Einzelheiten wurden allerdings nicht bekannt gegeben. Auch die Zustimmung der USA steht noch aus.

Bayer will durch die Übernahme für 66 Milliarden Dollar inklusive Schulden den führenden Agrarchemie-Konzern schmieden. Das Unternehmen hält an dem Ziel fest, die Transaktion Anfang 2018 abschliessen zu können./mis/he

(AWP)