Die Commerzbank steht wie die gesamte Branche unter Druck: Bei Privatkunden sowie bei Mittelstand und Firmenkunden, den beiden Hauptgeschäftsfeldern des Instituts, herrscht harter Preiskampf. Die von der Bankenwelt herbeigesehnte Wende zu höheren Zinsen hat die Europäische Zentralbank auf unbestimmte Zeit verschoben, der Strafzins für geparkte Gelder kostet die Branche Milliarden.
Die Commerzbank reagiert mit dem Abbau Tausender Stellen und schliesst jede fünfte Filiale. Der Aufsichtsrat des Frankfurter Instituts gab nach zweitägigen Beratungen am Donnerstagabend grünes Licht für den Sparkurs des Vorstands. Beschlossen wurde auch der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der polnischen mBank. Einen Teil des Erlöses will die Commerzbank in digitale Angebote stecken.
Mit dem Paket stemmt sich das teilverstaatlichte Geldhaus gegen Zinstief und Ertragsschwäche. Im Frühjahr war der Versuch gescheitert, mit der Deutschen Bank einen Finanzriesen zu schmieden - nun muss sich die Commerzbank alleine beweisen./als/DP/he
(AWP)