"Unsere Strategie funktioniert", sagte CEO Tidjane Thiam am Donnerstag. Die Credit Suisse erziele profitables Wachstum, habe die Risiken im Handel reduziert und die Compliance sowie Kontrollen verbessert. Zudem haben man die Kostenbasis nachhaltig gesenkt und Verluste aus Altlasten signifikant reduziert. Seit dem letztem Investorentag vor einem Jahr sei darüber hinaus die Kapitalbasis deutlich gestärkt worden.

"Die Bank hat sich seit der Ankündigung der neuen Strategie stark entwickelt in Richtung eines führenden Vermögensverwalters mit starkem Investmentbanking", so der Konzernchef weiter. Der Fokus auf das Wealth Management zahle sich aus.

FOKUS AUF KOSTEN

Im Vordergrund bleiben bei der Credit Suisse die Kosteneinsparungen. Bis Ende 2018 sollen die Ausgaben unter 17 Mrd sinken, was eine Bestätigung früherer Angaben ist. In den Jahren 2019 und 2020 wird die Kostenbasis dann zwischen 16,5 und 17 Mrd CHF erwartet, wie es hiess.

Weiter investiert werden soll gleichzeitig in die Umsetzung regulatorischer Vorgaben und die Steigerung der Effizienz. Als Beispiel nennt die Bank die Implementierung von mehr Robotern oder einen höheren Anteil der Betriebssysteme in Cloud-Lösungen bis 2020.

Für 2019 und 2020 dürfte dies zusammen mit weiteren Massnahmen zu zusätzlichen Produktivitätssteigerungen von rund 600 Mio bis 800 Mio führen, so die CS. Einsparungen sollen in die Entwicklung neuer Wealth-Management-Märkte, die Einstellung von Relationship-Managern und die weitere Transformation der Technologie durch Digitalisierung, Robotik und Automation investiert werden.

DIVISIONSZIELE BESTÄTIGT

Die Profitabilitätsziele für die einzelnen Divisionen bis 2018 wurden indes grösstenteils bestätigt. In der wichtigen Region APAC rechnet die Bank im Wealth Management (sowie den zugehörigen Geschäften) für 2017 mit einem (bereinigten) Vorsteuergewinn von 700 Mio CHF 2017. Diesen Wert wollte die Bank eigentlich erst 2018 erreichen, so dass das Ziel für 2018 in diesem Bereich der Division nun auf 850 Mio CHF erhöht wird.

APAC Markets dürfte hingegen im vierten Quartal 2017 einen Vorsteuerverlust in etwa im Rahmen des Vorjahresquartals erzielen. Insgesamt war für APAC bislang ein Vorsteuergewinn 2018 von 1,6 Mrd CHF in Aussicht gestellt worden.

Auch die Veräusserung der nicht mehr als strategisch erachteten Geschäftsfelder, aus denen die Bank aussteigen will, läuft offenbar planmässig. Die Abwicklung soll grösstenteils 2018 abgeschlossen sein. Neu werden Ziele für die Rendite (on tangible equity) auf Gruppenebene kommuniziert. 2019 soll die Kennzahl "10 bis 11%" und 2020 "11 bis 12%" erreichen, was einen Gewinn von 4,2 Mrd bis 4,6 Mrd CHF bzw. von 5,0 Mrd bis 5,5 Mrd 2020 impliziert.

HÖHERE AUSSCHÜTTUNG VERSPROCHEN

In den Jahren 2018 und 2020 will die Credit Suisse ausserdem mit einer harten CET1-Kernkapitalquote (Basel III, look-through) von "über 12,5%" agieren. Ziel sei es zudem, ab 2019 die Ausschüttung an die Aktionäre zu erhöhen. 50% des Reingewinns soll hauptsächlich in Form von Aktienrückkäufen und Sonderdividenden rückgeführt werden.

Für das Gesamtjahr 2017 bestätigte der Konzernchef zudem die Anfang November anlässlich der Zahlen zum dritten Quartal gemachten Aussagen. Das stabile und besser vorhersagbare Wealth Management präsentiere sich weiterhin widerstandsfähig, während die mehr marktabhängigen Geschäfte anhaltend von historisch tiefer Volatilität belastet seien.

An der Börse legen die CS-Titel am Donnerstag gegen 11.50 Uhr 3,4% auf 16,89 CHF zu, womit die Aktie ein neues Jahreshoch erreicht. Wichtig sei, dass das Ende der Neuausrichtung der Grossbank langsam greifbar werde, kommentiert die Neue Helvetische Bank. Die Absichten und Aussichten der Bank seien durchaus erfreulich. "Hoffentlich treffen diese dann auch so ein."

ys/

(AWP)