Der Umsatz stieg 2019 um 1,9 Prozent auf 8,85 Milliarden Franken. Organisch lag das Wachstum bei 3,0 Prozent, nachdem es nach neun Monaten noch bei 2,9 Prozent gelegen hatte. Damit wies Dufry im Schlussquartal mit +3,1 Prozent eine starke Dynamik auf.

Der Bruttogewinn stieg um 2,4 Prozent auf 5,32 Milliarden. Die übrigen Gewinnzahlen lassen sich wegen der Änderung der Rechnungslegung nach IFRS 16 nur schwer mit dem Vorjahr vergleichen. Der bereinigte EBIT lag bei 767,7 Millionen und nach Minderheiten blieb ein Reinverlust von 26,5 Millionen Franken. Dennoch sollen die Aktionäre wie schon im Vorjahr eine Dividende von 4,00 Franken je Aktie erhalten.

Die Erwartungen der Analysten wurden beim Umsatz und Bruttogewinn etwas verfehlt. Die Dividende und das organische Wachstum entsprach dagegen den Prognosen.

Drei von vier Regionen gewachsen

Dabei gelang es Dufry, in drei von vier Regionen die Umsätze zu steigern. Einziges Sorgenkind blieb weiterhin Lateinamerika, in der Umsatz organisch um 6,3 Prozent nachgab. Dabei leidet das Unternehmen weiterhin unter der Abwertung lokaler Währungen, vor allem in Brasilien und Argentinien.

In der grössten Region "Europa und Afrika" stieg der Umsatz derweil organisch um 5,6 Prozent auf 3,85 Milliarden Franken. Und in Nordamerika verzeichnete der Duty-Free-Shop-Betreiber ein organisches Wachstum von 2,1 Prozent auf 1,47 Milliarden.

Die stärkste Dynamik zeigte sich aber in der kleinste Region Asien-Pazifik und Naher Osten. Dort erhöhte sich der Umsatz organisch um knapp 11 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken, was der Reisedetailhändler hauptsächlich auf neue Konzessionen zurückführt.

Rückläufige Zahlen seit Jahresbeginn

Wie ein Damoklesschwert schwebt derzeit aber das Coronavirus über dem Reisedetailhändler. Diverse Analysten haben im Vorfeld der Zahlen bereits ihre Prognosen für 2020 deutlich zurückgenommen und auch an der Börse gab Dufry jüngst stark nach.

Erste Zahlen zum angelaufenen Geschäftsjahr bestätigen nun die trüben Aussichten. So habe man im Januar zwar noch eine weitere Beschleunigung des organischen Wachstums gesehen, teilte Dufry mit. Im Februar sei es dann aber zu einem Rückgang von 7,3 Prozent gekommen.

Während die grösste Region "Europa und Afrika" im Februar eine bloss leicht negative Performance aufgewiesen habe, sei es gerade in der 2019 noch dynamischsten Region "Asien-Pazifik und Naher Osten" zu einem Rückgang im zweistelligen Prozentbereich gekommen.

So steht nun seit Jahresbeginn bis Ende Februar organisch ein Umsatzminus für den Gesamtkonzern von 2,3 Prozent zu Buche und bis zum 8. März gar ein Minus von 3,8 Prozent.

Aktionsplan wegen Coronavirus

Dufry hat darauf reagiert und einen Sonderausschuss gegründet und einen Aktionsplan zur Sicherung der Cashflow-Generierung gemacht. Der Plan werde wöchentlich überwacht und umfasse Initiativen zur Beschleunigung des Umsatzvolumens, zur Aufrechterhaltung der Bruttogewinnmarge, zur Senkung der Personal- und sonstigen Ausgaben sowie zur Neuverhandlung der Konzessionen.

Insgesamt erhofft sich der Reisedetailhändler dadurch über das laufende Jahr 60 Millionen Franken an Einsparungen auf Ebene des bereinigten Betriebsgewinns. Zudem seien Massnahmen zum Ausgleich der Auswirkungen auf den Cashflow auf Ebene der Investitionen und des Nettoumlaufvermögens eingeleitet worden, welche voraussichtlich im Gesamtjahr 40,0 Millionen Franken betrügen.

Insgesamt bleibt der Ausblick für 2020 aber vage. So rechnet Dufry bei jetzigem Informationsstand und unter der Voraussetzung, dass sich die Situation im zweiten Semester verbessert, mit einem negativen eistelligen organischen Wachstum für das Gesamtjahr.

jl/jb

(AWP)