Nun muss die EU-Kommission der Zulassung noch zustimmen, das aber gilt als Formsache. "Das Sicherheitsprofil von Paxlovid war günstig und Nebenwirkungen im allgemeinen milde", stellten die EMA-Experten fest. "Auf der Grundlage von Laborstudien wird erwartet, dass es auch gegen Omikron und andere Varianten wirkt."

Unklar ist noch, wann das Mittel auf Rezept bei der Apotheke zu kaufen ist. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden eine Million Packungen Paxlovid geordert. "Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten", hatte er gesagt. Mit diesem Präparat sind dann insgesamt sieben Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Patienten in der EU zugelassen.

Patienten nehmen nach Angaben des Herstellers über fünf Tage zwei Mal täglich jeweils drei Tabletten ein. Der Wirkstoff Nirmatrelvir soll ein Sars-CoV-2-Protein hemmen und dadurch die Vermehrung des Virus stoppen. Zu möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. Das Mittel könnte aber die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen, warnt die EMA.

Die Experten der EMA hatten bereits seit Längerem Daten aus Studien des Herstellers geprüft und Vorzüge und Risiken bewertet. Und die Behörde hatte auch bereits den EU-Mitgliedstaaten grünes Licht für eine nationale Notfallzulassung gegeben.

Der US-Hersteller spricht von einer "überwältigenden Wirksamkeit". Das Medikament könne das Virus an einer "verwundbaren Stelle" treffen, sagte Daniel Kalanovic, Medizinischer Direktor bei Pfizer in Deutschland. "Der Wirkstoff blockiert eines der wichtigsten Enzyme, die das Coronavirus braucht, um sich zu vermehren." Er hoffe, dass damit auch der "Wendepunkt in der Pandemie" erreicht werden könne.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, begrüsste die Empfehlung der EMA. Dieses Medikament könne "einen wirklichen Beitrag zur Linderung der Folgen von Covid" leisten./ab/DP/ngu

(AWP)