Angesichts rückläufiger Verkäufe im Zuge des Abgasskandals und steigender Kosten für die Abgasreinigung werde Fiat Chrysler den Diesel bis zum Jahr 2022 aus allen seinen Pkw verbannen, schrieb die "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Der Konzern selbst lehnte gegenüber der Zeitung einen Kommentar ab.

Nach Angaben der Zeitung wird Fiat Chrysler am 1. Juni einen entsprechenden Vierjahresplan verkünden. Zu dem Autobauer gehören neben Fiat und Chrysler noch die Automarken Maserati, Alfa Romeo und Jeep. In den schweren Pick-up-Trucks der US-Marke Ram dürfte der Diesel aber weiter angeboten werden, schrieb die "Financial Times". Die Pick-up-Trucks werden in Nordamerika sowohl von Privatpersonen als Pkw-Ersatz genutzt, als auch von Firmen als Pritschenwagen.

Der Diesel ist seit dem Hochkochen des VW -Abgasskandals ins Gerede gekommen. Der Anteil an den Neuverkäufen sinkt, auch weil etwa in Deutschland Fahrverbote in bestimmten Städten drohen. Bei den europäischen Fiat-Chrysler-Modellen lag der Diesel-Anteil laut "Financial Times" im vergangenen Jahr bei 40,6 Prozent und damit sogar minimal höher als ein Jahr zuvor.

Dies habe vor allem am italienischen Markt gelegen, wo der Diesel weiter beliebt sei. Die Zeitung stützte sich dabei auf Daten des Marktforschers Jato Dynamics.

(AWP)