Der Flughafen Hercílio Luz International habe sich während der brasilianischen Wirtschaftskrise als einer widerstandsfähigsten von den vier privatisierten erwiesen, so die Mitteilung weiter. Der Flughafen habe eine Einzugsbevölkerung von etwa 1,1 Millionen Menschen, fertigte zuletzt 3,6 Millionen Passagieren und erwirtschaftete einen Umsatz von 26 Mio CHF.

In den sechs Jahren vor der Rezession habe der Flughafen eine jährliche Wachstumsrate von 9,7% aufgewiesen. Der Flughafen Zürich ist laut Mitteilung vor vier Jahren in den brasilianischen Markt eingetreten, als er sich mit 25% an der Privatisierung des Flughafen Belo Horizonte beteiligte.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung wird für Juli 2017 erwartet. Flughafen Zürich wird dann Hercílio Luz International zu 100% besitzen und ihn im Rahmen der Konzession betreiben.

NOCH KAUM GEWINNBEITRAG

Das sind positive Neuigkeiten, urteilt Vontobel-Analyst Pascal Furger. Denn die Internationalisierungsstrategie - Ziel sei ein Gewinnbeitrag von rund 25 Mio CHF - nehme damit langsam Fahrt auf. Er gehe von einem "attraktiven" Engagement in Brasilien aus.

Die Flughafenbetreiberin will nach eigenen Angaben rund 800 Mio CHF in den Standort Kloten, aber auch in ausländische Engagements investieren. Davon seien bisher rund 12,5% ausgegeben worden, schätzt Furger. Damit verfüge der Flughafen Zürich immer noch über genügend Potenzial für andere Auslandsprojekte.

Nach der schon gut drei Jahre dauernden Rezession könnte sich der Aviatikmarkt in Brasilien wieder dynamischer entwickeln, meint derweil ZKB-Experte Armin Rechberger. Aufgrund der zu tätigenden Investitionen erwarte er aber vorderhand keinen wesentlichen Gewinnbeitrag von Florianópolis. In einer späteren Phase rechnet Rechberger mit einem Beitrag zum Konzerngewinn von vielleicht 3 bis 4%.

Die Börse nimmt die Nachricht am Freitag gelassen auf: eine knappe halbe Stunde nach Handelsbeginn stehen die Flughafen-Papiere in einem kaum veränderten Gesamtmarkt 0,1% höher.

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(AWP)