Auf Basis der 4,6 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr ergebe sich für Gea damit ein Umsatzziel bis 2026 von 6 Milliarden Euro, hiess es. Das Service-Geschäft des Anlagenbauers aus Düsseldorf soll dabei jährlich um 5 bis 6 Prozent wachsen. Gleichzeitig strebt Gea an, den Umsatz mit neuen Maschinen am Umsatz jährlich um 4 bis 5 Prozent zu steigern. Jedes dritte verkaufte Produkt soll zukünftig jünger als fünf Jahre sein, aktuell liegt der Anteil der Verkäufe hier noch bei 10 Prozent.

Um dieses Ziel voranzutreiben, will Gea seine Ausgaben für Forschung & Entwicklung in den nächsten Jahren um rund 45 Prozent erhöhen. Insgesamt sollen jährlich Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro getätigt werden. Damit sollen in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt zwei Milliarden Euro an Barmitteln (Free-Cash Flow) generiert werden. Auch Akquisitionen schliesst Gea nicht aus. Als besonderen Wachstumsmarkt hat Gea den sogenannten New Food Bereich identifiziert. Unter dem Begriff werden beispielsweise pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten, sowie proteinbasierte Fleischersatzprodukte subsummiert.

"Wir haben uns das Ziel gesetzt, an der Spitze der Maschinen- und Anlagenbau-Branche zu sein", sagt Unternehmenschef Stefan Klebert in der Mitteilung. Sein Finanzchef Marcus Ketter stellte zudem Erhöhungen der Dividende in Aussicht. Die Anleger zeigten sich zufrieden, die Aktie legte in den ersten Handelsminuten über 4 Prozent zu. Zuletzt lag das Papier mit rund 3,9 Prozent im Plus. Akash Gupta, Analyst bei JP Morgan überraschte vor allem das neue Margenziel. Dieses sei höher als er erwartet habe, schrieb er am Mittwoch.

Gea will die operative Marge (Ebitda) bis 2026 auf mehr als 15 Prozent verbessern, im vergangenen Jahr lag sie bei 11,5 Prozent. Ausgeklammert sind hier aber die Restrukturierungsaufwendungen. Die erhöhte Profitabilität soll auch durch Kosteneinsparungen erreicht werden, insgesamt werde zwischen 2022 und 2026 ein Netto-Beitrag zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 150 Millionen Euro erwartet. Rund 60 Prozent des Betrags werden durch Optimierungen in der Produktion erreicht, der Rest geht auf den Bereich Einkauf zurück.

Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das laufende Jahr, laut der mit einem Umsatzwachstum aus eigener Kraft von 5 bis 7 Prozent gerechnet wird. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen soll währungsbereinigt zwischen 600 und 630 Millionen Euro liegen.

Und auch bei den mittelfristigen Zielen bis 2022 bleibt alles wie gehabt: Gea strebt seit 2019 ein jährliches Umsatzwachstum von 2 bis 3 Prozent an und die Ebitda-Marge bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen soll bei 12,5 bis 13,5 Prozent liegen./lew/mne/stk

(AWP)