Die Geberit-Aktie gewinnt am Montag um 10.05 Uhr 1,1 Prozent auf 406,40 Franken, während der Gesamtmarkt (SMI) mit kräftiger Unterstützung der Finanzwerte und Zykliker mit 2,1 Prozent in die Höhe klettert. Damit bleibt die von Marktbeobachtern im Vorfeld des Handels erwartete, kräftige Kurserholung vorerst aus.

Der Sanitärtechnikspezialist hat früher als gedacht die Umsatzzahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Ursprünglich war das erst für Ende April geplant. In Lokalwährungen sei die Gruppe solide gewachsen, schreibt ZKB-Analyst Martin Hüsler. Er war von einem gehaltenen Umsatz ausgegangen.

Um die Folgen der Corona-Pandemie auf das Tagesgeschäft abschliessend abschätzen zu können, sei es aber noch zu früh, heisst es im Kommentar von BaaderHelvea. Da hänge vieles davon ab, wie lange die Baustellen und Ausstellungsräume in wichtigen europäischen Märkten noch geschlossen bleiben. Europa ist für Geberit mit einem Umsatzanteil von 92 Prozent die mit Abstand grösste Region.

Als wichtig bezeichnet BaaderHelvea-Analyst Jörg Schirmacher das von Geberit zu den Investitionen abgegebene Bekenntnis. Vor allem bei den Ausgaben für die Forschung und Entwicklung würden keine Einschnitte gemacht und am bisherigen Budget festgehalten. Gleichzeitig sieht Martin Hüsler das Unternehmen aufgrund der hohen Margen und der starken Bilanz gerüstet für das derzeit schwierige Umfeld.

Händlern zufolge hatten die Aktien von Geberit in den letzten Wochen einen sehr schweren Stand. In Erwartung weitreichender Folgen der Coronavirus-Pandemie auf die europäische Baukonjunktur hätten sich Anleger auch von den Valoren des Sanitärtechnikkonzerns getrennt. Selbst das eher defensive Geschäftsmodell habe dies nicht zu verhindern gewusst, heisst es. Die Anleger bleiben im Ungewissen, schliesslich verzichtet Geberit wie viele andere Firmen auch auf Prognosen zum laufenden Jahr.

mk/hr

(AWP)