Der operative Gewinn (EBITDA) legte um 5,7 Prozent auf 868 Millionen Franken und damit auf den höchsten je erreichten Wert zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Positiv ausgewirkt haben sich der höhere Umsatz, Preiserhöhungen, die Effekte aus zwei Werkschliessungen in Frankreich im Jahr 2017 sowie weitere Effizienzsteigerungen. Belastend waren dagegen die steigenden Rohmaterialpreise und höhere Personalkosten, welche insbesondere in Deutschland von den Tarifabschlüssen mit den Gewerkschaften getrieben wurden.

Der Reingewinn erhöhte sich gleichzeitig um gut 13 Prozent auf 597 Millionen Franken. Hier sind zum letzten Mal Kosten im Zusammenhang mit der Integration der 2014 übernommenen Sanitec von 29 Millionen enthalten. Im Vorjahr machte dieser Posten noch 77 Millionen aus. Sanitec war mit einem Umsatz von über 640 Millionen Franken und einem Kaufpreis von rund 1,3 Milliarden die grösste je von Geberit gestemmte Akquisition.

Achte Erhöhung der Dividende in Folge

Um diese Effekte bereinigt stieg der Reingewinn um 3,7 Prozent auf 626 Millionen. Die Dividende soll in der Folge um 40 Rappen auf 10,80 Franken erhöht werden. Das wäre seit 2011 die achte Dividendenerhöhung in Folge. Mit dem Gewinn hat Geberit am oberen Ende der Erwartungen der Analysten abgeschnitten.

Bereits im Januar wurde der Umsatz bekanntgegeben: Er nahm um 5,9 Prozent auf 3,08 Milliarden Franken zu und übertraf damit erstmals die 3 Milliarden-Marke. In lokalen Währungen ergab sich ein organisches Plus von 3,1 Prozent. Dabei hat sich das Wachstum im vierten Quartal gegenüber dem beiden Vorquartalen wieder etwas beschleunigt.

Die europäischen Märkte, wo Geberit noch immer rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt, legten im Gesamtjahr währungsbereinigt um 2,8 Prozent zu. Dabei verzeichnete der wichtigste Einzelmarkt Deutschland ein Plus von 3,1 Prozent, während sich im Heimmarkt Schweiz eine Zunahme um 1,5 Prozent ergab.

Vorsichtiger Ausblick

Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 zeigt sich Geberit zurückhaltend. Es sei mit einem herausfordernden Geschäftsumfeld zu rechnen, heisst es. Generell habe sich die Volatilität erhöht und die Baumärkte hätten in einzelnen Ländern nachgelassen. Entsprechend sei in den verschiedenen Märkten mit einer unterschiedlichen Entwicklung zu rechnen. Insgesamt beurteilt Geberit die Baukonjunktur in Europa aber weiterhin positiv.

Ein Thema bleibt die Verfügbarkeit von Fachleuten in Deutschland. Dort sei das Wachstumspotential wegen der limitierten Installationskapazitäten weiterhin eingeschränkt, schreibt Geberit dazu. Die Situation hat sich diesbezüglich in den vergangenen Quartalen kaum verändert.

Ein gesundes Marktumfeld mit allerdings abnehmender Dynamik sieht das Unternehmen in Österreich und den Benelux-Ländern und eine stabile Marktentwicklung in Frankreich. Für den Heimmarkt Schweiz wird ein leicht rückläufiger Baumarkt prognostiziert. Ein gemischtes Bild präsentiert sich laut Geberit in den skandinavischen Ländern und in Osteuropa. In Grossbritannien dürfte sich die Bautätigkeit wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit abschwächen.

Insgesamt setzt sich Geberit zum Ziel, auch 2019 Marktanteile zu gewinnen und hohe Margen zu erwirtschaften.

Weiter verweist das Unternehmen auf eine Neunomination für den Verwaltungsrat. Für Jørgen Tang-Jensen soll Bernadette Koch in das Gremium gewählt werden. Koch ist Wirtschaftsprüferin und arbeitet seit über 25 Jahren für EY Schweiz, hat sich aber vor kurzem aus der operativen Revisionstätigkeit zurückgezogen.

cf/uh

(AWP)