Die zuletzt stark gebeutelte Aktie legte vorbörslich zu - einige Investoren hatten mit einer noch stärkeren Kürzung der Dividende gerechnet. Das Papier ist seit Ende 2016 auf Talfahrt. Seitdem sank der Börsenwert von GE um mehr als ein Drittel auf zuletzt 178 Milliarden Dollar (153 Mrd Euro). Zum Vergleich: Siemens konnte seinen Börsenwert in dem Zeitraum trotz vieler eigener Probleme stabil bei rund 100 Milliarden Euro halten.

Dem Papier des 125 Jahre alten US-Traditionsunternehmens, dessen Wurzeln auf den Glühbirnen-Erfinder Thomas Edison zurückgehen, droht jetzt sogar der Rauswurf aus dem Dow Jones . Damit würde Finanzgeschichte geschrieben: GE zählte zu den Gründungsmitgliedern des weltweit bekanntesten Aktienindex, als dieser 1896 an den Start ging.

GE hat sich vom Innovationsführer zum trägen Dino der US-Wirtschaft und Prügelknaben der Wall Street entwickelt. Der seit August amtierende Konzernchef John Flannery soll jetzt das Ruder herumreissen. Doch dafür braucht er Geld - durch die jetzt halbierte Dividende behält er Quartal für Quartal rund eine Milliarde Dollar mehr im Unternehmen. "Wir verstehen die Tragweite dieser Entscheidung für unsere Investoren", sagte Flannery, "und sie ist uns deshalb nicht leicht gefallen."

Für die Aktionäre ist es aber ein herber Schlag - zumal die Dividende erst zum zweiten Mal in der jüngeren Geschichte gekappt werden musste. Das letzte Mal war das im Sommer 2009 der Fall, als der Konzern mit den Folgen der Finanzkrise kämpfte. GE hatte damals noch eine sehr grosse Finanzsparte. Für viele grosse US-Investoren wie Pensionsfonds sind die vierteljährlichen Ausschüttungen ein wichtiger Anlagegrund, da sie ihren Anlegern regelmässig Geld auszahlen müssen./zb/bgf/stb

(AWP)