Allianz-Chef Oliver Bäte sieht den Konzern damit auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn von 10,6 bis 11,6 Milliarden Euro zu erreichen. Finanzchef Giulio Terzariol hatte im Sommer die Hoffnung geschürt, dass der Versicherer in der oberen Hälfte der Zielspanne landen könnte. Diese Einschätzung wiederholte der Konzern am Morgen zunächst nicht.

Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten zunächst positiv aufgenommen. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz gewann die Allianz-Aktie am Morgen 0,7 Prozent an Wert.

Den jüngsten Gewinnsprung verdankte die Allianz ihrem grössten Geschäftsbereich, dem Schaden- und Unfallgeschäft, das sein operatives Ergebnis um fast die Hälfte auf 1,5 Milliarden Euro steigerte. Schäden durch Naturkatastrophen schlugen dort zwar mit 245 Millionen Euro zu Buche. Ein Jahr zuvor hatte die Allianz wegen Katastrophen wie den Wirbelstürmen "Harvey", "Irma" und "Maria" Schäden von mehr als einer halben Milliarde Euro schultern müssen.

In der Lebens- und Krankenversicherung schnitt die Allianz etwas schwächer ab als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn sank auch wegen ungünstigerer Währungskurse um knapp zwei Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Finanzchef Terzariol zeigte sich dennoch zufrieden: Der Wert des Neugeschäfts und die Marge, die die Allianz daraus erzielt, seien gestiegen.

Aufwärts ging es auch in der Vermögensverwaltung. Mit 650 Millionen Euro lag ihr operativer Gewinn knapp elf Prozent höher als ein Jahr zuvor. Nachdem Anleger dort im zweiten Quartal aus den Fonds des Konzerns netto mehr als 9 Milliarden Euro abgezogen hatten, kamen im dritten Quartal wieder 15 Milliarden Euro hinzu. Insgesamt verwalteten die Konzerntöchter Pimco und Allianz Global Investors für externe Kunden Ende September ein Vermögen von knapp 1,5 Billionen Euro./stw/she/jha/

(AWP)