Der Brexit zwinge die Bank dazu, ihr Geschäft zu "dezentralisieren". Frankfurt und Paris seien ausgewählt worden, weil Deutschland und Frankreich die grössten europäischen Wirtschaftsnationen seien.
Goldman Sachs beschäftigt rund 6000 Menschen in Grossbritannien. Bereits im März hatte die US-Bank angekündigt, Stellen von London in andere europäische Städte zu verlagern. Wie viele Mitarbeiter künftig wo beschäftigt sein sollen, sagte Blankfein nicht. Einige würden aus London übersiedeln, andere würden neu eingestellt, sagte er dem "Figaro". Viele US-Mitarbeiter aber "würden lieber in Paris als in Frankfurt leben - aus vielen Gründen".
Per Twitter hatte Blankfein dagegen erst Mitte Oktober Frankfurt gelobt: "Tolle Treffen, tolles Wetter, habe es wirklich genossen. Gut, weil ich sehr viel mehr Zeit dort verbringen werde", schrieb Blankfein damals. Im Moment arbeiten für die Bank in Frankfurt 200 Banker. Der Europachef Richard Gnodde hatte kürzlich der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt, die Bank werde die Zahl der Mitarbeiter dort "sehr wahrscheinlich" mehr als verdoppeln.
Wegen des britischen EU-Austritts sucht eine Reihe von Finanzinstituten nach alternativen Standorten, um weiter problemlos Geschäfte in der Europäischen Union abwickeln zu können. Frankfurt liegt dabei gut im Rennen: Die US-Grossbank Citigroup etwa plant, die Zentrale für ihren Wertpapierhandel in der EU dorthin zu verlegen. Auch das japanische Geldinstitut Nomura will seinen neuen EU-Sitz nach Frankfurt am Main verlegen.
(AWP)