Vor Vincenz' Rücktritt war Russi Schurter Vizepräsidentin des Aufsichtsgremiums. Sie übernahm dann das Präsidium ad interim bis zur Wahl durch die Generalversammlung am Freitag.

Wie Helvetia weiter mitteilte, bestätigten die anwesenden Aktionäre am Freitag in St. Gallen alle weiteren sieben kandidierenden Verwaltungsräte für eine neue Amtsperiode. Neu in den Verwaltungsrat wählten sie Regula Wallimann, Beat Fellmann und Thomas Schmuckli.

Nicht mehr angetreten war der aktuelle Raiffeisen-Chef Patrik Gisel. Helvetia teilte im Januar mit, er stehe für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Gisel kandidierte nicht mehr, weil sich Raiffeisen im September 2017 vom Aktienpaket an Helvetia getrennt hatte und aus dem Aktionärspool mit der Patria Genossenschaft ausgetreten war.

Vincenz hatte das Verwaltungsratspräsidium bei Helvetia im September 2015 nach seinem Rücktritt als Raiffeisen-Chef übernommen. Mit der Aufgabe des Verwaltungsratspräsidium stellte auch die Finanzmarktaufsicht Finma Ende Dezember das Verfahren gegen ihn ein. Es wurde gegenstandslos, weil Vincenz von seinen Führungspositionen bei Finma-beaufsichtigten Instituten zurückgetreten war.

Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen möglicher ungetreuer Geschäftsbesorgung. Der Ex-Banker soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert haben. Vincenz wurde deswegen Anfang März verhaftet und sitzt seither in Untersuchungshaft.

(AWP)