Voran kommt Henkel vor allem durch seine Zukäufe. Der grösste in der jüngeren Zeit war der des US-Waschmittelhersteller Sun Products für über 3 Milliarden Euro im Jahr 2016. Auch 2017 gingen die Düsseldorfer für insgesamt 2 Milliarden auf Einkaufstour. Der Umsatz stieg so um 7 Prozent auf 20 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft wuchs Henkel um gut 3 Prozent. Eine starke Nachfrage aus der Industrie kurbelte das Geschäft mit Klebstoffen an. Diese Sparte ist zugleich die umsatzstärkste im Konzern. Auch bei Wasch- und Reinigungsmitteln lief es weiter rund, woran auch die Traditionsmarke Persil einen grossen Anteil hatte.

Einen Schönheitsfehler in der Bilanz brachte Henkel die Kosmetik-Sparte ein. Hier hatte der Konzern unter der Konkurrenz von Unilever, Procter & Gamble oder L'Oreal zu leiden. Preisdruck und Verdrängungswettbewerb machten ein Wachstum auf Jahressicht kaum möglich. Im vierten Quartal gingen die Umsätze sogar zurück. Henkel hatte im November den Chef der Sparte ausgewechselt. Der Neue, Jens-Martin Schwärzler, soll nun die Wende hinkriegen. Gelingen soll das mit neuen Produkten.

Kosteneinsparungen und Verbesserungen im Produktions- und Liefernetz brachten Henkel beim Ergebnis voran. Operativ verdiente Henkel 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich stieg der Gewinn auch dank der US-Steuerreform um knapp 23 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Den Aktionären winkt nun eine Dividende von 1,79 Euro je Vorzugsaktie, was einem Anstieg von 10,5 Prozent zum Vorjahr entspricht.

2018 will Henkel aus eigener Kraft um 2 bis 4 Prozent zulegen. Die bereinigte operative Marge, die 2017 bei 17,3 Prozent lag, soll sich auf über 17,5 Prozent verbessern. Beim bereinigten Gewinn je Aktie traut sich Henkel ein Plus von 5 bis 8 Prozent zu, was etwas weniger ist als die mittelfristige Zielspanne von 7 bis 9 Prozent. Ausschlaggebend hierfür seien die Unsicherheiten an den Währungsmärkten, insbesondere die Entwicklung des US-Dollar, wie es hiess. /she/nas/jha/

(AWP)