Der Kurs des Hochtief-Anteilscheins legte nach Bekanntgabe des Übernahmeangebots und der Ankündigung hoher Ausschüttungen um knapp drei Prozent zu. Abertis gewannen sogar fast acht Prozent zu, während ACS um knapp fünf Prozent nach oben kletterten.

Das Investmentvehikel der italienischen Benetton -Familie Atlantia hat bereits ein Gebot in Höhe 16,3 Milliarden Euro unterbreitet und signalisiert, es gegebenenfalls zu erhöhen. Der Hochtief-Mutterkonzern ACS , der knapp 72 Prozent an dem Essener Baukonzern hält, arbeitete schon seit Monaten an einem Gegengebot. Seit längerem wurde darüber spekuliert, dass dieses über Hochtief abgewickelt werden könnte.

Für das Übernahmeangebot stellt Hochtief verschiedenen Bedingungen. Neben kartellrechtlicher Freigaben will Hochtief mindestens 50 Prozent des Aktienkapitals an Abertis zuzüglich einer Aktie erwerben. Zudem müssen mindestens 193 530 179 Abertis-Aktien in Hochtief-Titel getauscht werden. Um den Abertis-Aktionären einen Aktientausch schmackhaft zu machen, will Hochtief den Anteilseignern nach einer Übernahme einen höheren Anteil am Jahresüberschuss als Dividende zukommen lassen. Es sollen dann bis zu 90 Prozent an die Anteilseigner gehen. Bislang schüttet Hochtief gut 50 Prozent aus.

ACS war schon einmal mit fast 26 Prozent an Abertis beteiligt. Wegen seiner hohen Verschuldung verkaufte der spanische Konzern 2010 einen Teil davon an den Finanzinvestor CVC. Die restlichen Anteile gab ACS 2012 ab.

Abertis mit Firmensitz in Barcelona betreibt mautpflichtige Strassen und Autobahnen in Spanien und ist auch in Chile, Brasilien und Frankreich aktiv. Insgesamt umfasst das Strassen-Netz mehr als 8600 Kilometer in 14 Ländern. Das Unternehmen expandierte in den vergangenen Jahren stark ausserhalb Spaniens und macht mittlerweile mehr als 70 Prozent seines Konzernumsatzes im Ausland./mne/he

(AWP)