Zum Jahresschluss konnte Hugo Boss das Tempo noch einmal anziehen. Im für die Konsumgüterbranche wichtigen vierten Quartal legte der Umsatz währungsbereinigt um 5 Prozent auf 735 Millionen Euro zu. Am Markt kamen die Zahlen sehr gut an. Die Aktie verteuerte sich am Vormittag zwischenzeitlich um fast 4 Prozent. Das erneut starke Quartal signalisiere, dass der Konzern zurück in der Erfolgsspur sei, kommentierte Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank.

Vorbehaltlich des noch andauernden Jahresabschlusses geht Hugo Boss davon aus, dass das operative Ergebnis (Ebitda vor Sondereffekten) im vergangenen Jahr ungefähr auf Vorjahresniveau von 493 Millionen Euro und damit im Rahmen der Prognose liegen wird. Gebremst wurde die Ergebnisentwicklung durch Kosten für die Repositionierung der Marken, die digitale Transformation des Geschäfts sowie negative Währungseffekte.

Der Konzern befindet sich nach einer Wachstumsdelle in den vergangenen Jahren im Umbau. Vorstandschef Mark Langer konzentriert das Geschäft nur noch auf die beiden Marken Boss und Hugo. Die neue Ausrichtung werde mit der aktuellen Frühjahr/Sommer-Kollektion, die gerade in die Läden komme, erstmals vollständig sichtbar, erklärte er. Hugo Boss wolle nun "den Rückenwind der letzten Monate mit in das Jahr 2018 nehmen", so der Manager.

Vor allem der eigene Einzelhandel entwickelt sich wieder deutlich besser. Im vierten Quartal konnte er auf vergleichbarer Fläche um 7 Prozent zulegen. In den USA, lange durch die dort herrschenden Rabattschlachten ein Problemkind, konnte Hugo Boss währungsbereinigt zweistellig zulegen. Auch in Grossbritannien und China habe sich der positive Trend fortgesetzt.

Im Onlinegeschäft kommt Hugo Boss voran, dieses legte ebenfalls prozentual zweistellig zu. Das Onlinegeschäft sei nun auf Kurs, sagte Langer. Es soll künftig einen nachhaltigen Beitrag zum Konzernumsatz leisten. Rückläufig entwickelte sich hingegen das Grosshandelsgeschäft. Dies sei erwartet worden, so Hugo Boss.

Im Zusammenhang mit der beschlossenen Steuerreform in den USA erwartet Hugo Boss für 2017 einen einmaligen, nicht zahlungswirksamen steuerlichen Aufwand in Höhe von rund 12 Millionen Euro. Dieser resultiere aus der Neubewertung aktiver latenter Steuern, hiess es. Die ausführlichen Zahlen sollen am 8. März vorgelegt werden./nas/mne/jha/

(AWP)