An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Der Aktienkurs zog um rund vier Prozent an, was Novo Nordisk an die Spitze des Stoxx-50 katapultierte. Analyst Keyur Parekh von der Investmentbank Goldman Sachs schätzt die Profitabilität im vierten Quartal, ausgenommen einmaliger Kosten, besser als erwartet ein. Ermutigend sei zudem, dass Novo Nordisk die Möglichkeit zur bevorzugten Zulassungsprüfung in den USA nutze, um ein neues orales Diabetes-Produkt bereits Ende des ersten Quartals testen zu lassen. "Das wird die Überprüfungszeit auf nur sechs Monate reduzieren und damit den Weg für eine mögliche US-Zulassung Ende des dritten Quartals 2019 ebnen", so der Experte. Gemessen an bisherigen Testdaten sei orales Semaglutid seiner Meinung nach das führende orale Diabetes-Mittel.

Auch Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan zeigte sich zuversichtlich. Die Kennziffern und der Ausblick auf 2019 seien insgesamt solide ausgefallen, schrieb er in einer ersten Reaktion. Dies könnte zu steigenden Konsensschätzungen für den Insulinhersteller führen.

Der Umsatz stieg im vierten Quartal um sechs Prozent auf 29,7 Milliarden Kronen, im Gesamtjahr konnten die Erlöse jedoch nur geringfügig auf 111,8 Milliarden Kronen gesteigert werden. Unter dem Strich stieg der Gewinn 2018 um nur ein Prozent auf 38,6 Milliarden Kronen. Der geplante Abbau von rund 1300 Stellen bis Jahresende verursachte zudem Kosten für die Abfindungen.

In den USA steht der Insulinhersteller unter Preisdruck. Novo Nordisk macht die Hälfte seines Geschäfts in Nordamerika, was bei der Umrechnung in die stärkere Krone die Erlöse schmälert. Im vergangenen Jahr sanken die Verkäufe in Nordamerika um zwei Prozent. Laut dem Unternehmen hing dies mit dem Preisdruck zusammen.

Insgesamt blieben die Einnahmen aus Diabetesmedikamenten stabil. Gut verkauften sich neue Produkte wie etwa das Diabetesmittel Ozempic und das Mittel Saxenda gegen Übergewicht. Die Sparte der Biopharmazeutika liess hingegen nach.

"2018 war ein Jahr der Veränderung und eines bedeutenden Fortschritts für Novo Nordisk", bilanzierte Konzernchef Lars Fruergaard Jorgensen. Die Gesamtdividende soll 8,15 Kronen je Aktie ausmachen, wovon 3 Kronen bereits mit der Zwischendividende im August 2018 ausgezahlt wurden.

Für 2019 erwartet der Konzern ein Umsatzwachstum von zwei bis fünf Prozent und einen Anstieg des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) um zwei bis sechs Prozent, jeweils in lokalen Währungen. Novo Nordisk kündigte zudem ein zwölfmonatiges Aktienrückkaufprogramm von bis zu 15 Milliarden Kronen an./elm/stk/mis

(AWP)