Damit erfülle er sich einen grossen Wunsch, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Schmids eigenes Unternehmen wird ebenfalls eine Marketingagentur sein. Sein Abgang wird von seinen Kollegen bei Schweiz Tourismus (ST) bedauert. Schmid habe Grosses geleitet, die Organisation in den 18 Jahren neu ausgerichtet, lobt ST-Präsident Jean-François Roth in der Mitteilung.

Für den "obersten Verkäufer der Schweiz", wie der Marketingspezialist in der Presse schon bezeichnet wurde, wird nun ein Nachfolger gesucht. Eine Findungskommission wird sich darum kümmern. Schmid bleibt noch bis Ende Jahr im Amt.

Auch nachher wird Schmid der Reise- und Freizeitbranche über verschiedene Mandate verbunden bleiben, heisst es. Ein Mandat fand Schmid bereits bei Graubünden Ferien, der touristischen Marketingorganisation des Kantons Graubünden. Dort wird er Präsident. Die Wahl Mitte Juni ist nur noch eine Formsache. Dies machte die "Südostschweiz" ebenfalls am Dienstag bekannt.

Er trage Graubünden im Herzen, sagte er der Zeitung. In Graubünden habe er, der Zürcher, Skifahren gelernt, erste Wanderungen unternommen, und heute sei er wegen eines Feriendomizils auf der Lenzerheide regelmässig Gast. Der abtretende Graubünden Ferien-Präsident Marcel Friberg freut sich über "eine supergute Lösung".

LOHNDEBATTE

Doch nicht immer hat Schmid in der Öffentlichkeit geglänzt. Sein Lohn von 424'969 CHF (inklusive Bonus und Spesenpauschale) hatte zu Kritik geführt, denn dieser wird zum grossen Teil - wie die Marketingorganisaton selbst - aus öffentlichen Geldern bezahlt. Der Bundesrat hat daraufhin Anfang Dezember 2016 eine Obergrenze beschlossen. Der Fixlohn darf maximal 313'000 CHF betragen. Der leistungsabhängige Bonus darf zweieinhalb Monatslöhne nicht überschreiten.

Schmid (Jahrgang 1962) hat ursprünglich eine Bank-KV-Lehre gemacht und sich nachher zum Betriebsökonomen weitergebildet. Bevor er in den Tourismus wechselte, war er unter anderem Geschäftsleitungsmitglied in der Schweizer Organisation des Softwareunternehmens Oracle Corporation.

Im Jahr 2010 hat Schmid Schweiz Tourismus für ein kurzes Gastspiel verlassen. Doch noch in der Probezeit als Leiter der SBB-Division Personenverkehr ist Schmid zu seinem alten Arbeitgeber zurückgekehrt.

Die gestalterischen Möglichkeiten im Tourismus kämen seinen Neigungen und Stärken eher entgegen als das prozessorientierte und industrielle Umfeld, hiess es damals in der Mitteilung. "Zum Leben gehören Holperer, daraus zieht man wichtige Erfahrungen", sagte er Ende Jahr der NZZ.

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(AWP)