Die im Mittelwertesegment MDax notierte Puma-Aktie schloss am Vortag bei 93,60 Euro. Ein gewisser Abschlag ist jedoch bei der Platzierung an institutionelle Investoren üblich. Die Puma-Aktie verlor zu Handelsbeginn gut 2 Prozent, dämmte die Verluste aber danach ein. Die Papiere von Kering gaben in Paris zum Auftakt leicht nach.

Kering hatte den Verkauf am Vorabend angekündigt. Mit den Erlösen will das Unternehmen unter anderem seine Finanzen weiter aufpolstern. Damit sollte der Luxusgüterkonzern einen Meilenstein erreichen und das laufende Geschäftsjahr mit einer bescheidenen Netto-Cash-Position abschliessen, was seit mehr als 15 Jahren nicht mehr der Fall gewesen sei, kommentierte RBC-Analyst Piral Dadhania den Verkauf. Dies unterstreiche die verbesserte Finanzlage und stütze die Aussicht auf potenzielle Übernahmeaktivitäten, die er in den kommenden Quartalen für wahrscheinlich halte. Auch Luca Solca vom Analysehaus Bernstein Research erwartet für die Zukunft Zukäufe im Luxusbereich. Den Puma-Verkauf nannte er einen "exzellenten Schritt".

Durch die Platzierung steigt der Streubesitz bei Puma auf etwa 66,7 Prozent, hatte Kering am Mittwoch in Paris mitgeteilt. Kering hatte die Mehrheit an Puma 2007 übernommen und wollte damit ursprünglich grossflächig in den Sportartikel- und Modemarkt einsteigen. Doch weitere Zukäufe blieben aus. 2018 kündigte Kering dann den Rückzug bei den Herzogenaurachern an, weil sie nicht mehr in das Konzept der Franzosen passten. Stattdessen wollte Kering sich künftig auf die Luxusbranche konzentrieren. Den Grossteil seiner Aktien schüttete Kering dabei als Sachdividende an seine Aktionäre aus. Im vergangenen Oktober hatte der Konzern weitere Anteile verkauft./nas/ngu/mis

(AWP)