Die Metro-Aktie büsste nachbörslich nur leicht ein. Am Markt war das Scheitern des Deals schon erwartet worden.

Der Handelskonzern teilte mit, der "Vorstand und Aufsichtsrat begrüssen die Absicht von EPGC, den Transformationsprozess und die Strategie von Metro generell zu unterstützen, und sind weiterhin offen für einen konstruktiven Dialog."

Kretinsky und sein slowakischer Partner Patrik Tkac wollten Metro in einem rund 5,8 Milliarden Euro schweren Angebot übernehmen. Dabei bot EPGC für die Stammaktien 16,00 Euro und für die Vorzugsaktien 13,80 Euro. Aufsichtsrat und Vorstand haben die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen und den Aktionären empfohlen, diese nicht anzunehmen. Auch die Grossaktionäre Schmitt-Ruthenbeck und Beisheim stellten sich gegen das Angebot.

Hoffnungen auf einen höheren Kaufpreis hatten Anleger in den vergangenen Tagen endgültig begraben müssen. Das Konsortium um Kretinsky hatte am Montagabend nochmals deutlich gemacht, weder den Preis zu erhöhen, noch die Mindestannahmeschwelle senken zu wollen, um der Offerte zum Erfolg zu verhelfen. Ein Gespräch mit Schmitt-Ruthenbeck sowie Beisheim war zuvor erfolglos verlaufen.

Die beiden langjährigen Grossaktionäre hatten vergangene Woche erklärt, ihre Aktien nicht verkaufen zu wollen, da sie Metro nicht angemessen bewertet sehen. Stattdessen haben sie sich entschlossen ihre Stimmen zusammenzulegen. Zusammen kommen sie auf mehr als ein Fünftel an Metro. Um ihre Interessen zu vertreten, haben die beiden Aktionäre zudem erklärt, auch selbst Aktien zukaufen zu wollen.

Investoren sehen das Angebot seit längerem skeptisch: So blieb der Aktienkurs von Metro seit Bekanntwerden der Kretinsky-Pläne unter der Schwelle von 16 Euro hängen. Anfang der Woche wich die Übernahmefantasie endgültig aus der Aktie, Anleger stellten sich bereits auf ein Scheitern ein, was die Aktie unter 14 Euro drückte.

Kretinskys könnte mit seinem Anteil von mehr als 30 Prozent nun ein Pflichtangebot vorlegen - zu einem deutlich niedrigeren Preis als die 16 Euro. Haniel hat sich schon bereit erklärt, seine Aktien auch für weniger Geld zu verkaufen./nas/fba

(AWP)