Im abgelaufenen dritten Quartal fiel der Umsatz von Lanxess im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro, wie der MDax -Konzern am Mittwoch in Köln mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen sank um 3,6 Prozent auf 267 Millionen Euro. Beide Werte übertrafen die durchschnittlichen Analystenschätzungen etwas.

2019 sollen es weiterhin ein Ebitda vor Sondereinflüssen von 1,0 bis 1,05 Milliarden Euro werden nach 1,02 Milliarden ein Jahr zuvor. Unter dem Strich verdienten die Kölner im dritten Quartal mit 69 Millionen Euro knapp 14 Prozent weniger als vor einem Jahr, was aber insbesondere an höheren Abschreibungen lag.

Gut liefen die Geschäfte insbesondere im Segment Advanced Intermediates rund um chemische Zwischenprodukte für die Industrie. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen leicht. So erholte sich die Feinchemikalien-Tochter Saltigo weiter, die vor allem Dienstleistungen wie Auftragsfertigungen für Kunden der Agrar- und Pharmabranche sowie für andere Spezialchemieunternehmen anbietet.

Zur Sparte Advances Intermediates gehört auch das Geschäft mit Organometallen, dessen Wachstum nun vorangetrieben werden soll. Am Standort Bergkamen soll dazu für einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag die Produktion von Organometallen auf Aluminium-Basis ausgebaut werden. Das Geschäft mit den Stoffen, die als Katalysatoren bei der Herstellung von Kunststoffen eingesetzt werden, ist den Angaben zufolge sehr profitabel und wachstumsstark. Im gleichen Zug verkauft Lanxess das Geschäft mit Organometallen auf Zinn-Basis zu einem nicht genannten Preis an das US-Chemieunternehmen PMC Group, wobei Lanxess noch bis mindestens Ende 2021 die Produktion als Auftragsfertigung für die PMC Group fortführen wird.

Im Segment Performance Chemicals machten ein kräftiges Wachstum mit Wasseraufbereitungs- und Materialschutztechnik sowie positive Wechselkurseffekte ein weiter schwaches Chromerz-Geschäft mehr als wett. Das hatte bereits im zweiten Quartal unter einem Streik in einer Mine in Südafrika gelitten, in der Lanxess Chromsalze abbaut, die bei der Lederbearbeitung eingesetzt werden.

Für Gegenwind sorgt derweil weiter die Autoflaute, die zu den wichtigen Kunden gehört. So leidet die Autobranche schon eine Weile unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie dem rasanten Wandel hin zur Elektromobilität. Das drückt auch auf die Nachfrage nach Spezial-Kunststoffen, die Lanxess in der Sparte Engineering Materials anbietet. Hier fielen Umsatz und operativer Gewinn prozentual zweistellig.

Zwar bekommt auch die Sparte für Zusatzstoffe (Special Additives) etwa für Schmier- und Flammschutzmittel die Auto-Schwäche zu spüren. Die Nachfrage nach Flammschutzmitteln glich das aber aus. Dabei zahlen sich die Übernahmen der vergangenen Jahre aus, als Lanxess diesen Bereich gezielt mit den Käufen von Chemtura sowie des Phosphorchemikalien-Geschäfts von Solvay gestärkt hatte./mis/stk/jha/

(AWP)