Die Erlöse nahmen laut vorläufigen und ungeprüften Zahlen um 56% auf 28 Mio CHF zu. Damit hat die Dynamik im zweiten Semester stark angezogen, nachdem im ersten Halbjahr ein Umsatz von lediglich 5,8 Mio ausgewiesen wurde. Es sei bereits das zweite Jahr in Folge ein überdurchschnittliches Wachstum erzielt worden, teilt das an der SIX kotierte Unternehmen am Mittwoch mit. Weitere Zahlen wurden nicht bekannt gegeben.

"ÜBERDURCHSCHNITTLICHES" WACHSTUM 2017

Leclanché verfüge über eine solide Basis für 2017, heisst es weiter. Man sei im Plan, ein "überdurchschnittliches" Umsatzwachstum zu erzielen. Der Auftragsbestand für Energiespeicher von 85 Megawattstunden (MWh) zur Lieferung in 2017 sei "solide", unterstützt durch die jüngste Exklusivitätsvereinbarung mit einem europäischen Energieversorger zur Errichtung eines 33MWh-Projektes in Deutschland.

Das Unternehmen erwartet einen positiven EBITDA ab einem Produktionsvolumen von über 100 MWh, was 2018 erreicht werden soll. Das ist grundsätzlich nichts neues, für diese Guidance wurde allerdings das bisherige wording leicht geändert. Zuvor hiess es jeweils (zuletzt im Oktober), dass dies im Laufe des Jahres 2018 oder früher erreicht werden dürfte. Für das Geschäftsjahr 2015 war auf Stufe EBITDA ein Verlust von 26 Mio CHF ausgewiesen worden, im ersten Semester 2016 waren es -12,9 Mio gewesen.

ZUGANG ZU KAPITAL

Die Wachstumsziele hängen von einer Reihe von Faktoren ab, einschliesslich der Kapazität der Lieferkette und dem fortwährenden Zugang zu Kapital, wie Leclanché hervorhebt. Man lege den Fokus weiterhin auf Kapitalrentabilität und auf die Begrenzung der Verwässerung der Aktionärsanteile durch die Wachstumsfinanzierung.

Derzeit arbeitet das Unternehmen an einem Finanzierungsplan, um an zusätzliches Kapital zu kommen. Der angekündigte Plan sei weit fortgeschritten und eine Kombination von Projektfinanzierungen, Unternehmensanleihen und Beteiligungen von bestehenden und neuen Aktionären, schreibt Leclanché.

NARADA-PARTNERSCHAFT IN DER SCHWEBE

Die angekündigte Partnerschaft mit der chinesischen Narada Power sei allerdings noch in der Schwebe. Als Gründe gibt Leclanché die in China weit verbreiteten Kapitalkontrollen und Anpassungen der technischen Spezifikationen für den lokalen Markt an.

Im November hatte Leclanché eine strategische Allianz mit Narada angekündigt. Die beiden Firmen wollten gemeinsam in China produzieren, um Skaleneffekte und Produktionskosten zu senken. Dabei sollte Leclanché sowohl die hochzyklenfesten Lithium-Titanat-Zellen als auch die Lithium-Graphit-NMC Zellen an Narada lizensieren. Die Chinesen sollten sich darüber hinaus am Kapital von Leclanché beteiligen.

Leclanché schreibt seit Jahren Verluste. Daher hat sich das Unternehmen eine neue Strategie verpasst und muss sich mit frischem Kapital eindecken. Zurzeit laufen Bestrebungen, vom reinen Batteriehersteller zum Anbieter von grossen Energiespeichern zu werden.

An der Börse kommen die Nachrichten insgesamt gut an. Die Leclanché-Aktie gewinnt am Mittwoch im frühen Handel bei klar überdurchschnittlichen Volumen 6,6%, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt um 0,22% vorrückt.

cp/uh

(AWP)