Der Betriebsgewinn (EBIT) legte im Berichtsjahr um 8,4% auf 562,5 Mio CHF zu, der Reingewinn um gut 10% auf 419,8 Mio. Entsprechend verbesserte sich die EBIT-Marge im Vergleich zum Vorjahr um 20 Basispunkte auf 14,4% und die Reingewinnmarge um 40 Basispunkte auf 10,8%, wie der Kilchberger Konzern am Dienstag mitteilte. Der operative Cash Flow stieg derweil um 5,4% auf 515 Mio CHF.

Die Verkaufszahlen sind bereits seit Mitte Januar bekannt: Der Gruppen-Umsatz wuchs um 6,8% auf 3,90 Mrd CHF, organisch waren es +6,0%. Das Wachstum beschleunigte sich dabei im zweiten Halbjahr deutlich auf +7,0% von +4,4% im ersten Semester. Insgesamt seien die strategischen Wachstums- und Ertragsziele damit erreicht worden, heisst es dazu.

LEICHT UNTER KONSENS

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung angesichts der Zahlen die Ausschüttung einer um 10% höheren Dividende von 880 CHF pro Namenaktie (300 CHF aus verrechnungsfreier Agio-Ausschüttung und 580 CHF aus Bilanzgewinn) bzw. 88,00 CHF pro PS.

Das Unternehmen lag mit den vorgelegten Zahlen minim unter dem Konsens. Analysten prognostizierten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen EBIT von 566,4 Mio (Marge 14,5%) sowie einen Reingewinn von 423,6 Mio CHF. Die Dividende für den PS wurde bei 89,00 vorausgesagt.

Bereits weitgehend bekannt sind auch die Wachstumsraten in den einzelnen Regionen. Das Marktsegment "Europa" erwirtschaftete ein organisches Wachstum in Lokalwährungen von 7,4%, wobei alle Länder "erfreuliche Resultate" geliefert hätten. In der Region "Nafta" wuchs der Konzern organisch um 3,4%. Anpassungen im Produktportfolio und in der Promotionsstrategie der vor zwei Jahren erworbenen Russell Stover hätten sich hier negativ auf den Umsatz ausgewirkt. Man sei mit den drei Marken Lindt, Ghirardelli und Russell Stover aber nach wie vor "die klare Nummer 1 im Premium-Segment.

Das Geschäft im Bereich "Alle übrigen Märkte" entwickelte sich "überdurchschnittlich dynamisch" mit einem Wachstum von 10,2%, wobei Japan und Brasilien hervorzuheben seien. Die geografische Expansion der Vorjahre zahlt sich aus: Mittlerweile sei Lindt mit 24 Tochtergesellschaften und Niederlassungen sowie mit einem Netzwerk von mehr als 100 unabhängigen Distributoren rund um den Globus vertreten.

"Global Retail" verzeichnete den Angaben zufolge 2016 "erneut ein starkes zweistelliges Wachstum", wobei die strategische Zielsetzung von 30 Neueröffnungen pro Jahr mit 60 neuen Shops deutlich übertroffen worden sei. Insgesamt besteht das eigene Ladennetz nun aus fast 370 Einheiten. Das Ladennetz trägt laut Lindt dazu bei, die weltweite Präsenz auszubauen und neue Absatzwege zu erschliessen.

2017 WACHSTUM IM RAHMEN DES VORJAHRES

Das Geschäftsergebnis sei besonders erfreulich vor dem Hintergrund eines anhaltend schwierigen Marktumfelds mit weitgehend stagnierenden und rückläufigen Schokolademärkten, generell verhaltener Konsumentenstimmung verursacht durch politische und wirtschaftliche Unsicherheiten, hohen Rohstoffpreisen und zunehmendem Preisdruck der Handelspartner, heisst es in der heutigen Mitteilung weiter.

In Bezug auf die weitere Zukunft zeigt sich der Konzern weiter optimistisch und bestätigt das langfristige organische Wachstumsziel von 6-8% kombiniert mit einer jährlichen Erhöhung der EBIT-Marge um 20-40 Basispunkte. Man zähle darauf, dass sich die Konsumentenstimmung zunehmend verbessere und dass sich die Lage an den Rohstoffmärkten beruhige, heisst es im Geschäftsbericht. Daher sei man zuversichtlich, die Ziele erreichen zu können.

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet Lindt ein Umsatzwachstum "weitgehend im Rahmen des Vorjahres" (+6,8%, org. +6,0%) und eine wiederum steigende operative Gewinnmarge.

Der Lindt PS ist vorbörslich etwas unter Druck und wird kurz nach 8 Uhr 1,4% tiefer gestellt als am Vorabend.

uh/gab

(AWP)