CEO Bracken Darrell versprühte am Dienstag wie üblich Optimismus. Er hob das zweistellige Wachstum im zweiten Quartal hervor und zeigte sich für die kommenden Monate wegen einer Vielzahl von Produktlancierungen zuversichtlich. "Wir verfügen über ein gutes Portfolio und haben gutes Momentum", meinte er, nicht zuletzt mit Blick auf das anstehende wichtige Weihnachtsgeschäft.

Konkret stieg der Umsatz in den Monaten Juli bis September um 12% auf 634,2 Mio USD. In Lokalwährung betrug das Plus 11%, wobei das Geschäft vor allem in Asien (+23%) boomte. In Amerika (+10%) und Europa/Nahost/Afrika (+5%) fielen die Wachstumsraten bescheidener aus.

MOBILE LAUTSPRECHER WENIGER GEFRAGT

Bei den einzelnen Produktkategorien wuchs der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik vor allem bei den Videokonferenz-Systemen (+61%), bei Smart Home (+56%) sowie Tablet- (+49%) und Gamingzubehör (+44%). Leicht zulegen konnten auch die traditionellen Bereiche "Mäuse" (+1%) und "Tastaturen" (+3%), die noch immer knapp 40% zum Umsatz beisteuern.

Hingegen verzeichnete der Bereich "Mobile Lautsprecher", der vormals ein gewichtiger Umsatztreiber war, einen Rückschlag (-7%). "Das haben wir erwartet", sagte CEO Darrell. Für die Zukunft zeigte er sich zuversichtlich. "Wir haben als erster Anbieter nun Produkte lanciert, die Wifi und Bluetooth verbinden und zusätzlich über die Spracherkennung 'Alexa' verfügen", betonte er. Darrell wollte sich allerdings nicht festlegen, ob dies schon im dritten Quartal für Wachstum reichen wird.

Noch nicht so richtig vom Fleck kam ausserdem das Segment "Audio PC&Wearables", zu dem die kürzlich übernommene Firma Jaybird (Bluetooth-Kopfhörer für sportliche Aktivitäten) gehört. In Zukunft solle dieses jedoch Wachstumsbeiträge liefern, hiess es. Ob dies auch schon für das laufende dritte Quartal gilt, wurde offengelassen. "Wir hoffen es", meinte der CEO lediglich.

DEUTLICHES GEWINNPLUS

Der Bruttogewinn (Non-GAAP) nahm derweil um 11% auf 231,8 Mio USD zu und die entsprechende Marge kam bei 36,6% nach 37,0% zu liegen - und damit im Zielbereich von 35-37%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT (Non-GAAP) stieg um 12% auf 72,4 Mio USD. Unter dem Strich verdiente Logitech mit 57,4 Mio USD 22% mehr als im Vorjahr.

Bestätigt wurden die Jahresziele 2017/18. Das Management rechnet weiterhin mit einem Wachstum von 10% bis 12% in Lokalwährungen und einem operativen Gewinn (Non-GAAP) von 260 bis 270 Mio USD. Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte wurde bei einem knapp 12% höheren Umsatz von 1,16 Mrd USD ein operativer Gewinn von 115,4 Mio USD verbucht.

AKTIE IM MINUS

Trotz des Optimismus des CEO rutschten die Logitech-Papiere am Dienstag nach einer freundlichen Eröffnung rasch ins Minus. Am Ende gingen sie mit einem Minus von 5,3% aus dem Tag.

Händler erklärten sich dies primär mit Gewinnmitnahmen, weil positive Überraschungen ausgeblieben seien. So hätten wohl einige Marktteilnehmer auf eine Erhöhung der EBIT-Guidance gehofft. Bislang zählten die Titel im Jahresverlauf mit einem Plus von rund 40% zu jenen mit einer klar überdurchschnittlichen Performance.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Die Rede war von starken Resultaten. Gelobt wurde auch die Kostenkontrolle. So seien die allgemeinen Kosten leicht gesunken und die Ausgaben für Marketing und Verkauf weniger stark angestiegen als erwartet, hiess es etwa von der ZKB.

rw/yr/ra

(AWP)