Den Berechnungen zufolge bekamen die oberen zehn Prozent der Spitzenverdiener 2018 im Schnitt brutto pro Stunde 3,27 Mal so viel wie Geringverdienende. Vier Jahre zuvor war es noch das 3,48-Fache. Damals hatte das Bundesamt bereits festgestellt, der "langjährige Trend einer zunehmenden Lohnspreizung" sei gestoppt. Die Behörde untersucht alle vier Jahre die Verdienststruktur in der Bundesrepublik, vergleichbare Daten liegen erstmals für 2006 vor.
Zur Spitzengruppe gehören Arbeitnehmer der jüngsten Auswertung zufolge ab 31,76 Euro Bruttostundenlohn, bei den unteren zehn Prozent sind es bis 9,71 Euro. Insgesamt zählten im Jahr 2018 gut ein Fünftel (21,1 Prozent) der Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland zum Niedriglohnsektor - wobei nach Angaben des Bundesamtes der Anteil in Ostdeutschland mit 29,1 Prozent noch immer deutlich grösser war als in Westdeutschland einschliesslich Berlin mit 20 Prozent.
Im Osten schliesst sich die Lohnschere nach Erkenntnissen der Statistiker allerdings wesentlich schneller als im Westen: In Ostdeutschland erzielten Besserverdienende demnach 2018 einen um das 2,80-Fache höheren Bruttostundenverdienst als Geringverdienende. Im Jahr 2014 war es noch das 3,31-Fache. In Westdeutschland war dieser Trend deutlich schwächer: von 3,47 im Jahr 2014 auf 3,29 im Jahr 2018./ben/DP/men
(AWP)