2019 steigerte Lonza den Umsatz um 6,8 Prozent auf 5,92 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Davon blieben 1,53 Milliarden Franken als Betriebsgewinn (EBITDA), das sind 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Daneben weist Lonza um Rückstellungen und Restrukturierungskosten bereinigte Zahlen aus. Der sogenannte "Kern-EBITDA" stieg um 7,2 Prozent auf 1,62 Milliarden Franken bei einer Marge von 27,4 Prozent. Das sind 0,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 763 Millionen Franken zu Buche, ein Plus von 16 Prozent. Der Verwaltungsrat schlägt die Auszahlung einer unveränderten Dividende von 2,75 Franken je Aktie vor.

Mit diesen Zahlen wurden die Prognosen der Analysten mehr oder weniger erfüllt.

Starke Pharma-Sparte

Das Glanzstück bei Lonza ist und bleibt das Segment Pharma Biotech & Nutrition (LPBN), das unter anderem Pharmakonzerne mit Wirkstoffen für Medikamente beliefert. Hier kletterten die Verkäufe um 11 Prozent auf 4,17 Milliarden Franken und der Kern-EBITDA um 10 Prozent auf 1,37 Milliarden.

Nur das zur LPBN-Sparte gehörende Geschäft mit Kapseln und Inhaltsstoffen für Nahrungsmittel sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, teilte Lonza weiter mit.

Lonza habe dabei "bedeutende" Investitionen in das künftige Wachstum getätigt - unter anderem am Hauptwerk in Visp. 2019 beliefen sich die Ausgaben auf 786 Millionen Franken - und die Ausgaben in diesem Jahr dürften ähnlich hoch ausfallen. Gleichzeitig ist Lonza ein "Job-Motor: Das Unternehmen habe 2019 mehr als 1'000 neue Mitarbeitende eingestellt - 2020 sollen weitere 600 dazukommen.

LSI mit Problemen

Das Segment Specialty Ingredients, das unter anderem Desinfektions- oder Holzkonservierungsmittel herstellt, sah sich laut Lonza unverändert "widrigen" Bedingungen ausgesetzt. Speziell erwähnt werden eine tiefere Nachfrage aus der Automobilindustrie und der Landwirtschaft.

In Zahlen ausgedrückt sank bei LSI der Umsatz um 3,2 Prozent auf 1,69 Milliarden Franken. Und der operative Gewinn EBITDA ging um 0,3 Prozent auf 302 Millionen zurück. Die Marge stieg aber leicht auf 17,8 Prozent. Die habe man unter anderen dank Preiserhöhungen erreicht.

Lonza hatte vergangenen Sommer die Ausgliederung des Chemiegeschäfts angekündigt. Der Schritt dürfte laut Lonza Mitte 2020 abgeschlossen sei. Gemäss den Plänen wird LSI zwar ausgegliedert, bleibt aber im Besitz von Lonza.

Mittelfristziele bestätigt

Für das Jahr 2020 stellt Lonza ein Umsatzwachstum über dem mittlerem einstelligen Bereich in Aussicht sowie eine stabile Kern-EBITDA-Marge. Das werde Pharma Biotech & Nutrition hoch einstellig und Specialty Ingredients niedrig einstelligen wachsen.

In Kraft bleiben die Vorgaben für 2022. Bis zum genannten Jahr will Lonza den Umsatz auf 7,1 Milliarden Franken und die Kern-EBITDA Marge auf 30,5 Prozent steigern.

Die Suche nach einem neuen Chef für Lonza ist weiterhin im Gange. Der Prozess dürfte im Laufe des Jahres 2020 mit der Bekanntgabe eines neuen CEO erfolgreich abgeschlossen werden, erklärte das Unternehmen am Dienstag.

Mitte November überraschte Lonza-Chef Marc Funk mit der Ankündigung, nach nur acht Monaten im Amt seinen Hut zu nehmen. Der Rücktritt erfolgte nach Unternehmensangaben "aus persönlichen Gründen". Funks Vorgänger Richard Ridinger hatte davor während sieben Jahren die Geschicke des Basler geleitet. Aktuell hat VR-Präsident Albert Baehny interimistisch die Funktion des CEO inne.

ra/rw

(AWP)