Im kommenden Jahr will die Lufthansa in Frankfurt nur noch langsam wachsen. Es gehe vor allem darum, "die Pünktlichkeit und operationelle Stabilität" an dem von Fraport betriebenen Flughafen zu verbessern. Daher will die Lufthansa ihr Geschäft in Frankfurt zusammen mit ihren Töchtern Swiss und Austrian Airlines nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich ausweiten. Für München hat der Vorstand hingegen einen Ausbau im hohen einstelligen Prozentbereich im Auge.
"Wir wachsen dort, wo Kosten und Qualität stimmen", sagte der für die Drehkreuze zuständige Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister. Deshalb werde der Konzern erst im kommenden Sommer entscheiden, wo die neuen Langstreckenjets vom Typ Boeing 777-9 ab dem Jahr 2020 starten werden. Dies hänge dann von der Entwicklung an den Drehkreuzen ab. Die Airline hat bereits ihre neuen Airbus-Langstreckenjets vom Typ A350 in München angesiedelt. Auch der Grossteil der Frankfurter Airbus A340-600-Flotte soll nun nach München umziehen.
Die Lufthansa liegt derzeit mit dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und anderen Airport-Gesellschaften im Clinch. Hintergrund sind die teils immensen Verspätungen der vergangenen Monate. Daher will die Airline die Kapazitäten an den wichtigsten Flughäfen und sogar im gesamten deutschen Luftraum absenken lassen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will damit ein erneutes Flugchaos verhindern. Die Flughäfen fürchten hingegen um ihr Geschäft mit den Passagieren und sehen sich auch nur im geringen Masse verantwortlich für die Ausfälle und Verspätungen in dieser Saison./stw/ceb/elm/fba
(AWP)