Die VC hatte zuvor für Dienstag alle Piloten der Kurzstreckenflotte und am Mittwoch alle Piloten der Kurz- und Langstreckenflotte zum Streik aufgerufen. Es seien jeweils alle Flugverbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen.

Bisher seien an den drei vergangenen Streiktagen insgesamt mehr als 345 000 Passagiere von 2755 Flugausfällen betroffen gewesen, teilte die Lufthansa mit. Die Group Airlines Eurowings, Germanwings, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines würden nicht bestreikt. Für den streikfreien Montag rechnete die Lufthansa mit einem normalen Flugbetrieb.

Wie eine Lösung des festgefahrenen Streits aussehen könnte, ist völlig offen. Die Lufthansa äusserte sich enttäuscht über die neuen Streikmassnahmen und kritisierte die Tarifforderungen der VC als "nicht akzeptabel". Die VC verlangt Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017.

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens hatte die VC am Sonntag via Zeitung erneut zu Gesprächen aufgerufen. "Ich wünsche mir sehr, dass die Vereinigung Cockpit von ihrer unnachgiebigen Haltung endlich abrückt", sagte sie der "Bild am Sonntag". Man müsse einen Kompromiss finden, mit dem beide Partner leben können. "Das kann nicht durch Streik erzwungen werden."

Die Piloten der Fluggesellschaft warten hingegen auf ein - aus ihrer Sicht - "verhandlungsfähiges Angebot". Alles, was das Unternehmen bisher auf den Tisch gelegt hat, reichte der VC nicht aus. Cockpit hatte am Freitag ein weiteres Lufthansa-Angebot zurückgewiesen und betont, dass es kein Enddatum für den Streik gebe.

Die Inhalte des jüngsten Angebots seien bereits vor zwei Monaten auf den Tisch gelegt worden. Das ganze sei allenfalls ein PR-Schachzug, sagte ein VC-Sprecher. Die VC verlangt Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die Gewerkschaft verweist darauf, dass es seit 2012 keine Gehaltserhöhungen gegeben habe, während das Unternehmen Milliardengewinne eingefahren habe. Die Lufthansa hatte zuletzt um 4,4 Prozent höhere Vergütungen, eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern sowie die Zusage von Neueinstellungen angeboten.

Und so dürften den Passagieren der Lufthansa in der Adventszeit noch weitere Streiks ins Haus stehen. Für Mittwoch hat die VC bereits eine Piloten-Demonstration am Frankfurter Flughafen angemeldet./sbr/DP/zb

(AWP)