Den Nürnberger Marktforschern macht die wachsende Konkurrenz von Billiganbietern zu schaffen. Der GfK-Verein, über den rund 600 Firmen, Kammern und Einzelpersonen beteiligt sind, sah sich deshalb im vergangenen Jahr gezwungen, Unterstützung ins Boot zu holen. Der Finanzinvestor KKR ist mit dem Verein Hauptaktionär, gemeinsam hielten sie bisher rund 96,6 Prozent der Anteile. Für ein Verfahren zum "Squeeze Out" sind 95 Prozent erforderlich.

Bisher hielten die Kleinaktionäre nach Firmenangaben ungefähr drei Prozent an der GfK. Für den Verkauf ihrer Wertpapiere an den Hauptaktionär sollen sie eine angemessene Bar-Abfindung erhalten, die zuvor von einem unabhängigen, gerichtlich bestellten Prüfer bestätigt worden sei, sagte der Sprecher.

Von einem Börsenausstieg erhofft sich das Unternehmen durch die neue Eigentümerstruktur mehr Planungssicherheit für Entscheidungen. Dies erhöhe die Wettbewerbsfähigkeit der GfK, hiess es. Zudem sollen die Pflichten einer Börsennotierung entfallen - etwa Vorbereitung und Abhalten einer aufwendigen und teuren Hauptversammlung. Der Rückzug von der Börse sei daher eine Chance, um das Unternehmen auf einen langfristigen Erfolgskurs zu führen.

Bei der Hauptversammlung kam auch die Frage auf, wie es um Nürnberg als zentralen GfK-Sitz stehe. Der Vorstand bekräftigte mehrmals, an dem Standort festhalten zu wollen./bda/DP/she

(AWP)