Merck wolle die Pharma-Pipeline weiterentwickeln, den US-Zukauf Sigma-Aldrich abschliessend in die Sparte Life Science integrieren und das Geschäft mit Spezialmaterialien - etwa Flüssigkristalle für LCD-Bildschirme - trotz Preisdrucks und Marktnormalisierung auf Kurs halten.
Zur Krebsimmuntherapie Bavencio (Avelumab) erwartet Merck Neuigkeiten im nächsten Jahr. Insgesamt liefen für den Hoffnungsträger derzeit neun Phase-III-Studien, mit klinischen Daten für drei davon rechnet der Konzern in der ersten Hälfte 2018.
Grosse Hoffnungen setzt Merck auch in die Multiple Sklerose-Tablette Mavenclad. Für Bavencio werden 2017 Umsätze von rund 20 Millionen Euro erwartet und für Mavenclad Umsätze im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. In der EU rechnet Merck für Mavenclad bis 2024/2025 mit jährlichen Spitzenumsätzen von 500 bis 700 Millionen Euro. Ob für Mavenclad in den USA ein Zulassungsantrag komme, wolle Merck bis Ende 2017 entscheiden, hiess es weiter.
Merck will auch nach wie vor die Schulden, die unter anderem durch den Sigma-Aldrich-Kauf angehäuft wurden, weiter senken. Es würden bald auch wieder Zukäufe möglich sein, sagte Finanzvorstand Marcus Kuhnert. Allerdings solange der Verschuldungsgrad aus Nettofinanzverbindlichkeiten zu Ebitda vor Sondereinflüssen über 2 liege, schliesse Merck Zukäufe im Volumen von über 500 Millionen Euro aus, es sei denn, sie liessen sich durch Veräusserungen gegenfinanzieren. Keine neuen Aussagen gab es zum Consumer-Health-Geschäft. Hier würden weiterhin alle Optionen geprüft./stk/tos
(AWP)