Der Bruttoumsatz wuchs im ersten Halbjahr 2017 leicht um 0,9% auf 445 Mio CHF, wobei Akquisitionen +0,8% und der Währungseffekt -0,2% zur Entwicklung beitrugen. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank hingegen um rund 11% auf 28,2 Mio CHF. Die operative Rentabilität wurde durch Investitionen belastet, wie das Unternehmen am Montag mitteilt.

Dank eines hohen Finanzergebnisses von 14,4 Mio CHF (VJ 0,6 Mio) resultierte unter dem Strich ein um 41% höherer Reingewinn von 33,8 Mio. Hierfür sei die Performance der Wertschriftenanlagen hauptverantwortlich gewesen.

HAUSHALTAPPARATE MIT UMSATZRÜCKGANG - INVESTITIONEN IN ZUG

Im Geschäftsbereich Haushaltapparate (u.a. V-Zug) ging der Umsatz um 3,7% auf 275 Mio CHF zurück. Der Marktanteil im rückläufigen Schweizer Heimmarkt sei weiter ausgebaut worden, während die Entwicklung an den internationalen Märkten uneinheitlich gewesen sei. Der EBIT sank um 19% auf 26,5 Mio CHF. Als Grund werden Investitionen in organisches Wachstum genannt. Das Unternehmen plant ein neues Produktions-, Montage- und Entwicklungsgebäude (Mistral) auf dem Stammareal von V-ZUG. Zudem werden neue Systeme zum Enterprise- und Service-Management eingeführt.

Das Baugesuch für die neue Halle wurde inzwischen eingereicht. Damit soll die Produktionskapazität verdoppelt werden, bei gleichzeitiger Reduktion des Grundflächenbedarfs. Die freiwerdenden Flächen sollen für das geplante "Technologiecluster Zug" genutzt werden. Derzeit laufe die Untersuchung der Bodenbelastungen, deren Ergebnisse nicht vor dem Spätherbst vorliegen werden. Die Auswirkungen auf bereits laufende Bauvorhaben und allfällige Folgekosten könnten erst danach abgeschätzt werden.

INFECTION CONTROL VERRINGERT VERLUST

Der Bereich Infection Control (Belimed) steigerte dem Umsatz um 5,2% auf 87,3 Mio CHF und verringerte den EBIT-Verlust auf 10,1 Mio von zuvor 13,0 Mio. Die Verlagerung der Produktion nach Slowenien wurde planmässig abgeschlossen. Hohe Ressourcen habe eine routinemässig durchgeführte Inspektion der US-Gesundheitsbehörde FDA bei Belimed in Zug erfordert sowie die SAP-Einführung in Grosuplje (Slowenien).

Für das Teilsegment Medical wird ein erfreulicher Auftragseingang in den vergangenen Monaten gemeldet. Life Science liege dagegen unter den Erwartungen und die Restrukturierung werde länger dauern als geplant und zusätzliche Kosten verursachen.

WIRE PROCESSING MIT DEUTLICHEM WACHSTUM - STRUKTURAUFBAU BELASTET ERGEBNIS

Weiter gewachsen ist Wire Processing (Schleuniger) mit einem Umsatzplus von 14% auf 84 Mio CHF. Aus Akquisitionen stammen 4,4 Prozentpunkte des Wachstums. Der EBIT ging jedoch auch hier um 6,9% auf 11,1 Mio zurück. Die tiefere Rentabilität hänge direkt mit dem laufenden Strukturaufbau zusammen, schreibt Metall Zug. Damit werde dem langjährigen Wachstum Rechnung getragen.

EBIT LEICHT UNTER VORJAHR ERWARTET - FINANZERGEBNIS VON MARKTENTWICKLUNG ABHÄNGIG

Das Management rechnet für das Gesamtjahr nun mit einem "leicht tieferen Betriebsergebnis" (EBIT VJ 94,1 Mio CHF). Das bedinge ein saisonal stärkeres zweites Halbjahr, was durch den guten Auftragsbestand unterstützt werde. Im März wurde noch ein Wert "im Rahmen des Vorjahres" erwartet. Das Finanzergebnis werde von der Entwicklung der Finanzmärkte und der Währungen abhängen, betont das Unternehmen.

Die Analysten sehen insbesondere beim EBIT ihre Erwartungen nicht erfüllt, bleiben aber zumeist optimistisch für die Aktien. Die wenig liquiden Metall Zug B-Aktien büssten am Berichtstag 1,4% auf 3'957 CHF ein.

yr/cf

(AWP)