Thun (awp) - Der Solarzulieferer Meyer Burger hat weitere Details zu dem am vergangenen Dienstag angekündigten Rekapitalisierungsprogramm bekannt gegeben. Neben der Kapitalerhöhung im Volumen von 160 Mio CHF werden die Bedingungen der ausstehenden Wandelanleihe angepasst, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt.

Bei der 2020 fällig werdenden Wandelanleihe soll die Möglichkeit der Investor-Put-Option per 24. September 2018 entfallen. Der Zinssatz der Wandelanleihe soll auf 5,5% von 4,0% pro Jahr erhöht werden, rückwirkend ab dem 24. September 2016. Der Wandelpreis soll zudem von derzeit 11,39 CHF deutlich reduziert werden. Er soll neu 25% über dem Mittelwert der täglichen volumengewichteten Durchschnittskurse der Meyer Burger Aktien in einer Periode von 20 Handelstagen, voraussichtlich beginnend am 3. Januar 2017, liegen, wie es weiter heisst. Mindestens solle er 25% über dem noch festzulegenden Bezugspreis der neu auszugebenden Aktien liegen. Die Versammlung der Wandelanleihegläubiger findet am 25. November statt Dabei müssen zwei Drittel des im Umlauf befindlichen Kapitals zustimmen.

Für den 2. Dezember ist die ausserordentliche Generalversammlung zur Durchführung der ordentlichen Kapitalerhöhung geplant. Ihr werde eine ordentliche Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 160 Mio CHF beantragt, wie es weiter heisst. Die neuen Namenaktien werden den bisherigen Aktionären gemäss ihrer bisherigen Beteiligung durch Zuteilung von handelbaren Bezugsrechten zur Zeichnung angeboten. Der Bezugspreis , die finale Anzahl und das Bezugsverhältnis sollen voraussichtlich am Morgen des 2. Dezember vor der a.o. GV festgelegt und bekannt gegeben werden.

BEZUGSRECHTEHANDEL AB 7. DEZEMBER

Laut dem Fahrplan des Unternehmens ist der Bezugsrechtehandel an der SIX vom 7. bis 13. Dezember geplant, die Ausübung von Bezugsrechten vom 7. bis 15. Dezember und der erste Handelstag für den 16. Dezember.

Details zu der darüber hinaus geplante Erhöhung des bestehenden bedingten Kapitals sollen spätestens am Tag der ausserordentlichen Generalversammlung bekanntgeben werden.

DREI VONEINANDER ABHÄNGIGE MASSNAHMEN

Als dritter Punkt ist die Verlängerung bestehender Bankkredite geplant. Die drei Elemente des Rekapitalisierungsprogramms seien in gegenseitiger Abhängigkeit gestaltet, wie das Unternehmen betont. Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass mit diesem umfassenden Rekapitalisierungsprogramm eine Lösung gefunden wurde, die der Gesellschaft die notwendige finanzielle Stärke und Flexibilität gibt, um auf Basis einer kompetitiven Kostenstruktur von den Wachstumsmöglichkeiten der Solarindustrie zu profitieren, was im besten Interesse aller Stakeholder sei, wie es heisst.

ZAHLEN ZUM DRITTEN QUARTAL BESTÄTIGT

Zudem bestätigt Meyer Burger die am 8. November publizierten provisorischen ungeprüften Zahlen zum dritten Quartal. Demnach stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um 15% auf 358,5 Mio CHF und der Umsatz um 97% auf 336,1 Mio. Das Ergebnis auf Stufe EBITDA belief sich auf 13,9 (VJ -67,2) Mio und auf Stufe Nettoergebnis resultierte ein Verlust von 40,3 (VJ -138,8) Mio.

Für das gesamte Jahr erwartet Meyer Burger einen Nettoumsatz von 420-450 Mio CHF und auf Stufe EBITDA ein positives Ergebnis von 10-20 Mio.

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(AWP)