Erstmals legte Novartis langfristige Daten zu Cosentyx (Secukinumab) bei der Behandlung von Psoriasis vor. Demnach hat Cosentyx über zweieinhalb Jahre betrachtet eine nachhaltige Verbesserung bei Patienten mit Nagel- oder palmoplantarer Psoriasis gebracht, wie Novartis am Donnerstag mitteilt. Palmoplantar meint einen Befall mit Schuppenflechte an den Handflächen und den Fusssohlen. Von diesen schwierig zu behandelnden Formen seien bis zu 90% der Psoriasis-Patienten betroffen. Die Daten aus den unter den Namen GESTURE und TRANSFIGURE bekannten Studien wurden an einem Psoriasis-Fachkongress in London vorgestellt.

Bereits am späten Mittwochabend publizierte Novartis positive Daten einer Phase-III-Studie zum Migränemittel AMG 334 (Erenumab). Die Studie belege die nachhaltige Wirksamkeit bei der Migräne-Vorbeugung, hiess es dazu. Patienten mit zeitweiser Migräne berichteten über einen Zeitraum von sechs Monaten von signifikanten und aussagekräftigen Verbesserungen, einer Verminderung der Migränetage und geringerem Medikamenteneinsatz. Die Hälfte der Patienten hätten mindestens nur halb so viele Migränetage verzeichnet, dies sei ein dreimal höherer Wert als bei der Placebo-Gruppe.

LEICHT HÖHERE SCHÄTZUNG

Die Zürcher Kantonalbank wertet insbesondere die Cosentyx-Daten als klar positiv. Diese unterstrichen einmal mehr, dass Novartis mit Cosentyx einen Mega-Blockbuster in den Händel halte, heisst es in einer Einschätzung der Bank. Cosentyx dürfte gemäss den Schätzungen der ZKB im laufenden zweiten Jahr der Vermarktung die Umsatzgrenze von 2 Mrd USD übertreffen. Das maximale Umsatzpotential sieht die Bank nun bei 5 Mrd USD, bisher lag diese Schätzung bei 4 Mrd. Gefahr durch neue Konkurrenz drohe hier vorerst nicht.

Zu AMG 334 meint die ZKB, dass dieses Mittel seinen Platz in der Migräne-Therapie finden werde. Es sei im Vergleich zu wenig wirksamen Therapien mit Tryptamen die erste ursächlich in den Krankheitsverlauf eingreifende Behandlungsform. Ausserdem sei sie mit subkutanen Spritzen einmal im Monat einfach durchführbar. Auch verschiedene Konkurrenten seien mit der Entwicklung von CRGP-Antikörpern beschäftigt, lägen zeitlich aber hinter Erenumab.

Die Novartis-Aktien verzeichnen im frühen Geschäft ein Plus von 0,3% und gehören damit zur Minderheit der Gewinner.

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(AWP)