Der Nettoumsatz stieg von April bis Juni um 5,1% auf 1,35 Mrd CHF. Der um die volatilen Frachtraten bereinigte und deshalb aussagekräftigere Bruttogewinn sank hingegen um 8,4% auf 340,4 Mio, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Panalpina verweist dabei auf "anhaltenden Margendruck". Grund ist der starke Frachtratenanstieg in Folge einer Verknappung der Transportkapazitäten nach der Pleite der südkoreanischen Reederei Hanjin im letzten Herbst. Da die Verträge mit den Reedereien Laufzeiten von bis zu einem Jahr haben, können Frachtspediteure wie Panalpina abrupte Preisschwankungen nur bedingt an ihre Kunden weitergeben.

EBIT GESTEIGERT - VORJAHR ALLERDINGS VON RÜCKSTELLER BELASTET

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT jedoch verbesserte sich mit 25,6 Mio deutlich gegenüber den 10,7 Mio im Vorjahr. Bereinigt man das Ergebnis aber zur besseren Vergleichbarkeit um die im Vorjahr getätigte Rückstellung für Restrukturierungen im Öl- und Gasgeschäft, resultiert ein Rückgang um knapp ein Drittel.

Unter dem Strich schauen 17,6 Mio CHF heraus nach 4,5 Mio im zweiten Quartal des Vorjahres. Die Markterwartungen haben die Basler damit insgesamt dennoch verfehlt, wobei die Schätzungen bei den Gewinnzahlen allerdings sehr weit auseinandergingen. Gegenüber dem ersten Quartal hat sich Panalpina auf allen Stufen der Erfolgsrechnung allerdings verbessert.

SEEFRACHT ZURÜCK IN SCHWARZEN ZAHLEN

Schaut man auf die einzelnen Geschäftsbereiche, zeigen sich klare Verbesserungen sowohl zum ersten Quartal wie auch zum zweiten Quartal des Vorjahres. Wichtig ist vor allem, dass Panalpina in der Seefracht die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelang (EBIT 0,58 Mio), auch wenn der Bruttogewinn im Vergleich zum Vorjahr um 5,0% sank.

Die zu Jahresbeginn verzeichnete relativ hohe Dynamik bei den Transportvolumen (Q1 +7%) nahm im zweiten Quartal ab. Für das ersten Halbjahr weist Panalpina noch einen Anstieg um 5% aus, was allerdings über dem von Panalpina geschätzten Marktwachstum von ungefähr 4% liegt.

AUCH LUFTFRACHT VERBESSERT

Auch in der grössten Division Luftfracht haben die Basler vorwärts gemacht. Die Konversionsmarge, die das Verhältnis von EBIT zu Bruttogewinn ausdrückt und eine wichtige Profitabilitätskennzahl in der Branche ist, erhöhte sich auf 14,7% von 11,8% im ersten Quartal und 9,8% im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Aber auch hier hat die Dynamik bei den Transportvolumen von April bis Juni gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres (+8%) etwas abgenommen. Im Halbjahr resultierte ein Volumenanstieg um 7%, womit die Basler knapp hinter dem Markt (+8%) zurückblieben.

HÖHERE PROFITABILITÄT IN SEEFRACHT ANGEPEILT

Für die zweite Jahreshälfte rechnet die Konzernleitung in der Seefracht mit einer weiteren Verbesserung der Profitabilität. In der Luftfracht werde diese aber weiter unter Druck bleiben, hiess es.

An der Börse kamen die News gar nicht gut an. Die Panalpina-Aktien verloren am Donnerstag 6,3% und zählten damit zu den grossen Verlierern an der Schweizer Börse. Die Ergebnisse spiegeln laut den Analysten der Bank Vontobel eine weiterhin schwierige Situation bezüglich der Frachtraten wider und zeigten vor allem auch, dass Panalpina immer noch die nötige Grösse fehle, um die Kostenbasis zu absorbieren.

Das Grössenproblem ist Panalpina bekannt und soll behoben werden: "Wir können uns grössere Übernahmen vorstellen, unsere Bilanz ist solide", sagte CEO Stefan Karlen an einer Telefonkonferenz. Dies soll aber keinen Einfluss auf die Gewinnausschüttung an die Aktionäre haben, versicherte Finanzchef Robert Erni.

cp/uh

(AWP)