Die zuständige Staatsanwältin untersuche nicht nur den Verdacht der Nötigung, der illegalen Aufnahme von Gesprächen und weitere Delikte, die den Detektiven vorgeworfen werden, sondern auch Beihilfe dazu, schrieben die Tamedia-Medien am Samstag. Die Staatsanwaltschaft hatte vorletzte Woche aufgrund einer Strafanzeige von Khan, der inzwischen bei der CS-Rivalin UBS gestartet ist, ein Strafverfahren eröffnet.

Das Verfahren sei bereits mehrmals auf immer mehr Personen ausgedehnt worden, berichtete die "NZZ" am Samstag. So hätten die Behörden in einer ersten Runde einzig gegen die drei direkt in die Beschattung involvierten Detektive ermittelt.

Weitere Mitarbeitende im Fokus

Das Verfahren sei in einer zweiten Runde auf den globalen Sicherheitschef Remo Boccali und den Mittelsmann ausgedehnt worden, nachdem sich diese selber bei der Polizei gemeldet hätten. In einer dritten Runde habe die Oberstaatsanwaltschaft schliesslich ihre Untersuchung auf die rechte Hand von CS-CEO Tidjane Thiam, Pierre-Olivier Bouée, ausgedehnt, so die Zeitung. Zugleich seien auch weitere, "derzeit nicht bekannte Mitarbeiter der Credit Suisse" ins Visier geraten.

Bouée und Boccali hatten letzte Woche den Hut genommen. Bouée hatte in einer von der CS in Auftrag gegebenen Untersuchung durch die Anwaltskanzlei Homburger die Verantwortung für die Beschattung übernommen. Laut der Untersuchung wusste CS-Chef Thiam nichts von der Sache. Allerdings hatten die Homburger-Anwälte auf deutlich weniger Informationen Zugriff als die Staatsanwaltschaft.

Es gebe einen hinreichenden Verdacht, dass zurzeit nicht näher bekannte CS-Mitarbeiter zusammen mit dem Sicherheitschef der Bank die Detektei mit der Bespitzelung von Khan beauftragt hätten, schrieben die Tamedia-Medien mit Verweis auf eine Verfügung der Staatsanwaltschaft.

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(AWP)