Das Werk stehe weltweit bei Kunden für Qualität und sei Innovationsführer, sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Klaus Abel. "Dafür, dass das auch in Zukunft so bleibt, kämpfen wir." Siemens will allein in Berlin 870 Stellen streichen; betroffen ist neben der Produktionsstätte für Gasturbinen das Dynamowerk. Die IG Metall hatte am Wochenende deutlich gemacht, dass sie notfalls auch zu Streiks aufrufen werde.

Der insgesamt profitable Siemens-Konzern hatte die Einschnitte am Donnerstag angekündigt, um auf schlechter laufende Geschäfte in der Kraftwerks- und Antriebstechnik zu reagieren. Weltweit werden rund 6900 Jobs gestrichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Senatschef Müller rief Siemens daraufhin auf, seine soziale Verantwortung wahrzunehmen und nicht den sozialen Frieden in Deutschland zu gefährden.

Die Vizevorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Eva Högl, rief mit dem Spandauer Abgeordneten Swen Schulz (SPD) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich für die Siemens-Standorte einzusetzen. Die Bundesregierung unterstütze den Konzern, wenn es darum gehe, im Ausland Aufträge zu bekommen. "Jetzt muss die Bundeskanzlerin von Siemens einfordern, sich zu Deutschland und Berlin zu bekennen."

"Hier stehen wir und können nicht anders", hiess es auf Transparenten in Anlehnung an einen Luther zugeschriebenen Ausspruch. Auf einem anderen Spruchband stand ein Zitat des Firmengründers Werner von Siemens: "Für augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht."/bf/DP/jha

(AWP)