Aus Ärger über die geplante Beteiligung hatte American Airlines Ende Juni einen zwischen den beiden Fluggesellschaften bestehenden Codesharing-Vertrag beendet. Beim Codesharing vermarkten Airlines Flüge der jeweiligen Partnerin unter einer eigenen Flugnummer und erweitern so das Angebot für ihre Kunden. Auch mit der Qatar-Rivalin Etihad sei eine solche Kooperation gekündigt worden, gaben die US-Amerikaner bekannt. Etihad ist Grossaktionärin der strauchelnden Fluglinien Air Berlin und Alitalia.

Die Fluggesellschaften aus dem arabischen Raum mischen schon seit geraumer Zeit die Branche auf. Der Vorwurf etablierter westlicher Gesellschaften ist, dass sie dies nur durch staatliche Subventionen schaffen. Dank prall gefüllter Kassen kaufen sie sich zudem in ausländische Gesellschaften ein. So ist Qatar Airways bereits mit gut 20 Prozent an der europäischen Luftfahrt-Holding IAG beteiligt, zu der etwa British Airways und Iberia gehören.

Sowohl Qatar Airways als auch Etihad bezeichneten die Entscheidung von American Airlines als "enttäuschend". Das entspreche nicht dem Geist des Luftfahrtbündnisses Oneworld, so Al Baker. In dem Luftfahrtbündnis sind beide Gesellschaften Mitglied. "Wenn es für sie jedoch ein Weg ist, uns dazu zu bringen, unsere US-Geschäfte zu reduzieren oder aufzugeben, dann werden wir das nicht tun, denn wir halten uns an die Politik der freien Lufträume." American Airlines hatte vor einigen Monaten auch ein Codeshare-Abkommen mit Air Berlin beendet.

Die am 22. Juni veröffentlichte Mitteilung über die Kaufabsicht von Qatar Airlines kam für American Airlines überraschend. Zwar hatten die Katarer eine behördliche Genehmigung für den Einstieg zu diesem Zeitpunkt bereits beantragt. Dem Verwaltungsrat von American Airlines lag dagegen noch keine förmliche Absichtserklärung vor.

Unterdessen hat das US-Heimatschutzministerium sein Laptop-Verbot für alle Qatar-Airways-Flüge in die USA mittlerweile aufgehoben. Passagiere, die über den Hamad International Airport in Doha reisen, dürfen grössere elektronische Geräte wie Laptops nun wieder an Bord mitführen, wie Qatar am Donnerstag zusätzlich mitteilte.

Geräte, die grösser sind als Smartphones, durften seit einigen Monaten auf US-Flügen von einigen Flughäfen vor allem im Nahen Osten und Nordafrika aus nicht mehr mit in die Flugzeugkabine genommen werden, sondern mussten im Gepäckraum transportiert werden. Die USA begründeten dies mit der Gefahr von Sprengstoffanschlägen. Terroristen sollen Wege gefunden haben, Sprengstoff in solchen Geräten an Bord zu schmuggeln. Fluglinien aus der Region hatten daraufhin die Zahl ihrer US-Flüge gekappt./kro/stw

(AWP)