Untersucht wurde die Kombination als Erstlinientherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen der Lunge (NSCLC). Das ist eine Unterart von Lungenkrebs, von der laut Analysten rund ein Viertel der Patienten betroffen ist.

Die Kombinationsstudie habe zu einem progressionsfreien Überleben gegenüber einer Behandlung mit einer Chemotherapie alleine geführt, teilte Roche am Dienstag mit. Die Studie laufe nun weiter wie geplant, wobei die bisherigen Daten an einem der kommenden Fachkongresse veröffentlicht würden.

OS-DATEN FEHLEN NOCH

Bei dieser Zwischenanalyse wurde jedoch der Nutzen für das Gesamtüberleben (OS) nicht erhoben. Diese Daten sollen später folgen. Das Gesamtüberleben ist jedoch sehr wichtig für die endgültige Bewertung der Studie, erklärt ZKB-Analyst Michael Nawrath.

Nawrath sieht das Ergebnis der vorgelegten "IMpower131"-Studie als "vorderhand positiv" an, weil es gegen diese Unterart des Lungenkrebses noch keine vernünftige Therapie gebe. Aber zurzeit sei die Meldung noch zu wenig konkret.

Vontobel-Experte Stefan Schneider geht derweil davon aus, dass Roche die fehlenden Daten am nächsten ASCO-Kongress präsentieren könnte. Schneider rechnet für Tecentriq mit einem Umsatzbeitrag von 570 Mio CHF in der genannten Indikation, nimmt jedoch heute noch aus Risikoüberlegungen einen Abschlag von 30% vor.

Thibault Boutherin von Morgan Stanley schätzt den Umsatz, den Roche im Jahr 2020 mit Tecentriq erzielen kann, auf gesamthaft 3,1 Mrd CHF. Denn Roche hat mit dem Immuntherapeutikum eine ganze Serie von Versuchsreihen laufen, deren Daten in den kommenden Monaten erwartet werden. Für Roche sind diese Studien wichtig, um sich mit seinem Tecentriq stärker im Bereich der Immun-Onkologie etablieren zu können.

An der Börse werden die News verhalten aufgenommen. Gegen 11 Uhr notieren die Roche-Bons 0,3% leichter und befinden sich damit in bester Gesellschaft mit dem Gesamtmarkt SMI (-0,31%).

ra/hr

(AWP)